Aarauer Schmuckhändler kämpft mit fiesen Vorwürfen nach Festnahme des Räubers
Zwei Mal wurde das Schmuck- und Uhrengeschäft Oberturm in Aarau binnen einer Woche von einem vermummten Mann überfallen. Beide Taten ereigneten sich am helllichten Tag, als zahlreiche Passantinnen und Passanten durch die Altstadt schlenderten. Der Täter entkam mit Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren tausend Franken. Nun konnte die Aargauer Polizei den mutmasslichen Täter, einen 28-jährigen Mann aus Mazedonien, festnehmen.
Ali Türkan, der Inhaber des betroffenen Geschäfts, ist erleichtert, dass der Täter gefasst wurde. „Endlich müssen wir keine Angst mehr haben, dass er wiederkommt. Nicht nur für uns, sondern auch für andere Geschäfte“, sagt Türkan. Doch trotz dieser Erleichterung hatte er nicht nur mit der Suche nach dem Täter zu kämpfen, sondern auch mit belastenden Kommentaren in den sozialen Medien.
In den sozialen Netzwerken wurde spekuliert, Türkan selbst könnte in den Überfall verwickelt sein. Einige Kommentatoren warfen ihm vor, dass es sich um einen Versicherungsbetrug handeln könnte. Ein Nutzer schrieb: „Kollege vom Inhaber? Versicherungsbetrug?“. Andere spekulierten: „Anhand der Bilder ist die Kasse unverschlossen und das Personal bereits in Sicherheit. Abgekartetes Spiel eventuell?“ und «Er liess sich reichlich Zeit für den Überfall, die Kasse war auch schon praktisch bereit für den Einbrecher...»
Keine Hinweise auf Versicherungsbetrug
Diese Vorwürfe weist die Staatsanwaltschaft jedoch klar zurück. Adrian Schuler, Mediensprecher der Staatsanwaltschaft Aargau, betont: „Zum gegenwärtigen Zeitpunkt haben wir in dieser Angelegenheit keine Hinweise auf irgendeine Art von Versicherungsbetrug.“
Türkan zeigt sich tief getroffen von den Vorwürfen: „Diese Social-Media-Kommentare haben uns wirklich traurig gemacht.“ Der Überfall, der nicht nur materiellen Schaden, sondern auch emotionalen Stress verursacht hat, belastet Türkan und sein Team stark. „Wir brauchen ein bisschen Zeit, um uns zu erholen. Darum bleibt das Geschäft aktuell geschlossen. Aber wir informieren unsere Kundinnen und Kunden, wenn wir wieder öffnen können.“
(red.)
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