Null Punkte in 19 Spielen – Argovia Stars kämpfen gegen den Abstieg
Das letzte Mal, dass eine 1.-Liga-Mannschaft nach so vielen Spielen keinen einzigen Punkt vorweisen konnte, war in der Saison 2015/16. Der EHC Belp blieb damals auch den Rest der Saison sieglos und stieg in die 2. Liga ab. Ein Debakel, welches die Argovia Stars auf keinen Fall erleben wollen.
Umstrukturiertes Kader
Vor der Saison hatte man nicht mit einem derartigen Tiefflug gerechnet, wie Sportchef Peter Hofmann, der in den 80er-Jahren für den HC Davos auflief, gegenüber ArgoviaToday mitteilt. «Wir hatten selbstverständlich höhere Ambitionen und hatten uns einen ganz anderen Fahrplan zurechtgelegt. Wie es im Leben so ist, kommt es manchmal ganz anders, als man es geplant hat», so Hofmann.
Das Kader der Aargauer wurde umstrukturiert und man hat versucht, einige der eigenen jungen Spieler in die 1. Mannschaft zu integrieren. Keine einfache Aufgabe, wie Hofmann sagt. Eine der grössten Herausforderungen seien jedoch die Verletzungen gewesen. Bereits vor der Saison wurde klar, dass Stammspieler wie Pascal Wittwer und Fadri Künzli die ganze oder zumindest grössere Teile der Saison ausfallen würden. Um diese Lücken zu füllen, rückten einige Spieler der U-20-Mannschaft nach.
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Der Sprung von der Juniorenliga ins Erwachsenen-Eishockey ist kein einfacher. Die Lernkurve der jungen Spieler zeige jedoch nach oben – ein Zeichen, das als positiv bewertet wird. «Für sie ist das eine ganz neue Erfahrung, drei bis vier Mal in der Woche zu trainieren und manchmal zweimal pro Woche ein Spiel zu bestreiten», sagt Hofmann. Trotz der negativen Resultate in dieser Saison habe die Mannschaft ihren Optimismus noch nicht verloren. «Ich denke, das Ganze wäre viel schlimmer, wenn die Stimmung nicht so gut wäre», sagt Hofman weiter.
Playouts sind schon länger ein Thema
Mit Playoutspielen habe man bei den Argovia Stars bereits länger gerechnet. Die Hoffnung liegt nun zum einen auf den jungen Spielern, welche stärker geworden sind und schon eine gewisse 1.-Liga-Routine mit sich bringen und zum anderen auf einigen Spielern mit mehr Erfahrung, die von ihrer Verletzung aufs Eis zurückkehren können. «Wir hoffen, dass der eine oder andere Routinier zurückkehrt, um uns in dieser Situation zu unterstützen», so Hofmann.
Auch neben dem Eis wird gearbeitet, um den Ligaerhalt zu sichern. «Wir machen sehr viel Videoanalysen und schauen, wo unsere Fehler liegen. Es sind meistens kleine Fehler, die zu Niederlagen führen. Diese versuchen wir wirklich auszumerzen und uns täglich zu verbessern», sagt der Sportchef weiter.
Ein Abstieg wäre für die Stars wirklich schlimm, wie der Sportchef sagt. Im Verein findet momentan ein Umbruch mit neuen Strategien statt. Mit der neuen Crew im Vorstand konnte man eine Umstrukturierung im Nachwuchs vornehmen. Durch Teilzeit-Trainer sollen beispielsweise mehr Trainings insbesondere am Morgen ermöglicht werden. «Wenn dieser Abstieg Tatsache werden würde, wäre das wie ein Mosaikbild, das zusammenbricht», kommentiert Hofmann, betont aber zugleich, dass er guten Mutes ist, dass es nicht so weit kommt.
Zuspruch vom Derby-Rivalen
Mit einem Abstieg der Stars würde es folglich keine Kantonsderbys mehr gegen die Red Lions Reinach geben. Auch die Kantonsrivalen wollen nicht, dass die Aarauer absteigen. «Ich hoffe, dass die Argovia Stars in der Liga bleiben. Wir sind auch angewiesen aufeinander. Es wäre für beide Teams nicht gut, wenn das andere absteigt», sagte Daniel Zeber, Sportchef der Red Lions, im Dezember gegenüber der «Aargauer Zeitung».