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Gunzgen: Japankäfer südlich der Autobahnraststätte Gunzgen Süd entdeckt

Ähnelt dem Maikäfer, ist aber viel kleiner: Der Japankäfer ist in der Landwirtschaft gefürchtet, weil er hohe Schäden anrichten kann.
Foto: Staatskanzlei Kanton Solothurn
Kanton schlägt Alarm

Japankäfer in Gunzgen entdeckt – Bekämpfung eingeleitet

In der Nähe der Autobahnraststätte Gunzgen wurden dank ständiger Überwachungsmassnahmen fünf Japankäfer entdeckt. Der Kanton Solothurn hat bereits erste Massnahmen zur Tilgung in die Wege geleitet, wie die Staatskanzlei mitteilt.

Mitte August wurden in einer Lockstofffalle des ständigen Überwachungsnetzes südlich der Autobahnraststätte Gunzgen Süd vier männliche Exemplare des Japankäfers, Popillia japonica, gefunden. Der Pflanzenschutzdienst des Kantons Solothurn hat die Fallenüberwachung in der Folge intensiviert, aber nur noch einen weiteren Käfer gefunden. Weil die Fänge am Ende der Flugzeit der ausgewachsenen Käfer erfolgten, ist mit keinen weiteren Funden zu rechnen.

Bekämpfung mit kleinen Würmern

Gestützt auf die Vorgaben des Bundes hat der kantonale Pflanzenschutzdienst eine Zone mit einem Radius von 500 Metern um den Fundort ausgeschieden und für dieses Gebiet Massnahmen zur Tilgung des Japankäfers verfügt. Die betroffenen Grundeigentümerinnen und -eigentümer wurden am Donnerstagabend über das Vorgehen informiert.

Mit dem Ausbringen von Nematoden soll verhindert werden, dass die Larven (Engerlinge) des Käfers im Boden überleben und nächstes Jahr ausfliegen und sich weiterverbreiten. Nematoden sind mikroskopisch kleine Würmer, von denen bestimmte Arten gezielt als natürliche Feinde zur biologischen Bekämpfung von Schädlingen eingesetzt werden können. Die Situation wird laufend analysiert, und über allfällige weitere Massnahmen wird später informiert.

Nicht nur als Käfer gefrässig: Der Japankäfer.

Foto: Keystone/BUBBK/ROBERT F. BUKATY

Diese Schäden verursacht der Japankäfer

Der Schädling kann sowohl im Larvenstadium als Engerling wie auch als ausgewachsener Käfer beträchtliche Schäden an landwirtschaftlichen Kulturen, in öffentlichen Grünflächen und in Hausgärten verursachen. Die Engerlinge ernähren sich vor allem von Graswurzeln in feuchten Wiesen. Dabei schädigen sie die Grasflächen und der Rasen kann braun werden. Die adulten Käfer fressen an Blättern, Früchten und Blüten von rund 400 Wirtspflanzen aus diversen Pflanzenfamilien. Betroffen sind Kulturen wie Beeren, Obstbäume, Weinreben oder Mais, aber auch Rosen und Waldbäume wie Ahorn, Buche oder Eiche. Oft bleiben nur die Gerippe zurück.

Wie erkenne ich den Käfer?

Der Japankäfer hat im Gegensatz zum einheimischen Gartenlaubkäfer auf beiden Körperseiten fünf weisse Haarbüschel und am Hinterleib nochmals zwei weitere weisse Haarbüschel, die sich von blossem Auge gut erkennen lassen. Die Flügeldecken des Japankäfers sind kupferfarbig. Die Körperlänge beträgt ca. einen Zentimeter. Die Flugzeit des Japankäfers dauert in der Regel von Juni bis September.

Was tun, wenn ich einen Käfer finde?

Der Kanton bittet die Bevölkerung, nach folgenden Schema vorzugehen, wenn eine toter oder lebendiger Japankäfer gefunden wird:

  1. Fangen Sie den Käfer ein und stecken Sie ihn in einen festen Behälter (Glas, Tupperware)
  2. Legen Sie das Gefäss über Nacht ins Gefrierfach.
  3. Vergleichen Sie Ihr Käfer mit den Bildern von verwandten, einheimischen Arten. Wenn es sich bei Ihrem Käfer nicht um einen Japankäfer handelt, müssen Sie nichts weiter unternehmen. Wenn Sie sich unsicher sind, fahren Sie mit Schritt 4 fort.
  4. Schicken Sie ein scharfes Foto des Käfers mit Angaben zum Fundort ans Amt für Landwirtschaft: [email protected]
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Quelle: 32Today
veröffentlicht: 20. September 2024 10:21
aktualisiert: 20. September 2024 10:21