Heftige Kritik an «Massenentlassungen» beim Aargauer Contact-Tracing
Anfang Woche gab der Kanton bekannt, das Team des Contact-Tracing-Centers, kurz: Conti, massiv zu verkleinern. Etwa 80 Personen müssen gehen, weil sie wegen der tiefen Fallzahlen nicht mehr gebraucht werden.
Dies wird von der Konferenz der Aargauischen Staatspersonalverbände als «Massenentlassung» heftig kritisiert. Viele der Mitarbeitenden sollen gemäss Konferenz einen befristeten Vertrag bis Ende Jahr haben.
Selbst aus ökonomischer Sicht mache dieser Entscheid keinen Sinn, wenn man bedenke, welchen Aufwand die Entlassungen bedeuten würden.
Mit einer vorausschauenden Planung seitens des Kantons hätte das Ganze vermieden werden können, so die Kritiker weiter. Dann wäre eine Massenentlassung gar nicht notwendig gewesen. «Am Ende sind es aber einmal mehr die Mitarbeitenden, welche diese Unzulänglichkeiten nun ausbaden müssen.»
Vorgehen des Kantons löst Unverständnis aus
Man hoffe, der Kanton «kommt noch zur Vernunft» und würde von den Entlassungen absehen, gerade auch wegen der steigenden Fallzahlen. Selbst die abtretende Kantonsärztin Yvonne Hummel hatte Anfang Jahr gesagt, eine Verkleinerung des Teams sei nicht angebracht, weil sich die Lage wieder zuspitzen könnte.
Hire and fire? Entlassungen beim Contact-Tracing im Aargau. Die bis Ende Jahr angestellten Mitarbeitenden sollen gekündigt werden, am Konsultationsverfahren hat der Kanton wenig Interesse. #vpodaargauhttps://t.co/Ta4FLILyX9
— VPOD Schweiz / SSP Suisse (@VPOD_Schweiz) July 16, 2021
Auch das Vorgehen des Kantons löst bei der Konferenz Unverständnis aus: Vergangene Woche erst seien die Sozialpartner über den Abbau informiert und das rechtlich verpflichtende Konsultationsverfahren eröffnet worden. Verwundert und irritiert nehme man zur Kenntnis, dass der Kanton am Ergebnis der Konsultation offenbar gar nicht interessiert sei, weil er die Massenentlassung in der Öffentlichkeit bereits als «unvermeidliche Tatsache» kommuniziert habe.
(AZ)