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«Ich heisse Stahl und schweisse Stahl»

Quelle: ArgoviaToday/Michelle Brunner

Mein Name ist Programm

«Ich heisse Stahl und schweisse Stahl»

«Stahl by Stahl» ist das «Ein-Frau-Unternehmen» von Andrea Stahl. Seit 30 Jahren kreiert sie Kunst aus ihrem Nachnamen: Also aus Stahl. Wie sie sich als Künstlerin ihren Lebensunterhalt finanzieren kann und was ihre Werke so einzigartig macht, erzählt sie im vierten Teil unserer Osterserie.

«Meine Name ist Programm» ist eine mehrteilige Artikelserie. An jedem Ostertag erscheint eine neue Geschichte über einen Menschen, dessen Name und Beruf Hand in Hand gehen.

Seit 30 Jahren ist Andrea als Stahlkünstlerin selbstständig. Beigebracht hat sie sich das Schweissen – und eigentlich auch alles andere, was sie kann – autodidaktisch. In ihrem Atelier in der «Alte Bürsti» in Oberentfelden entwirft, gestaltet und schweisst sie Kunstwerke aus Stahl. Manchmal sind sie «nur» schön – oft aber auch funktional, so wie ihre Feuerschalen, Stühle oder Lampen.

Der Nachname als praktisches Werbemittel

Andreas Nachname passt bestens zu ihrem Beruf. Anfangs wurde sie auch oft auf ihren Namen und dessen Zusammenhang mit ihrem Beruf angesprochen. Gestört hat sie das nie. Im Gegenteil: «Es ist ein ‹gäbiges› Marketing, es ist super. Nach Ausstellungen erinnern sich die Leute eher an mich, weil ich wie das Material heisse, mit dem ich arbeite.»

Für Andrea ist ihr Job eine Erfüllung. «Ich habe eigentlich nie das Gefühl, zu arbeiten. Klar merke ich, dass ich am Abend müde bin. Aber das Gefühl, dass ich in die Ferien müsste, um mal das zu tun, was ich eigentlich will, das habe ich gar nicht.»

Von der Kunst zu leben, braucht Vertrauen

Dass sie ihren Beruf schon so lange ausüben kann, hat viel mit Geduld und Leidenschaft zu tun: «Das Künstlerinnenleben braucht sehr viel Durchhaltewillen. Das ist einfach eine Tatsache. Es gibt super Zeiten – aber auch leere Zeiten. Frust und Freude, das muss man aushalten können und wollen.» Für Andrea Stahl passts. In ihrer Firma «Stahl by Stahl» macht sie alles selber. Von der Kunst über die Werbung bis hin zu Buchhaltung.

Ihre Kunst gibt es nicht nur in ihrem Atelier oder in den Gärten und Häusern ihrer Kunden und Kundinnen zu bestaunen, sondern auch in der Mitte eines Kreisels in Dagmersellen. Für diesen durfte sie ein Stahlkunstwerk beisteuern. «Für mich ist es ein Geschenk, ich habe immer Freude, wenn ich daran vorbeifahre», so Stahl.

Lust auf mehr Namensgeschichten? «Meine Name ist Programm» ist eine mehrteilige Artikelserie. An jedem Ostertag erscheint eine neue Geschichte.

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 10. April 2023 06:55
aktualisiert: 10. April 2023 06:55