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Jungfreisinnige fordern mit Plakat-Aktion bessere Nachtbus-Anbindungen

Bezirk Zofingen

Jungfreisinnige fordern mit Plakat-Aktion bessere Nachtbus-Anbindungen

Im Bezirk Zofingen regen sich viele junge Menschen auf. Die Region hat nämlich fast keine ÖV-Anbindung in der Nacht. Jetzt wollen die Jungfreisinnigen Aargau mit einer Plakat-Aktion darauf aufmerksam machen.

Am Mittwoch werden in den Gemeinden Safenwil, Uerkheim und Murgenthal Plakate mit der Aufschrift «Weil die besten Partys erst um Mitternacht beginnen» aufgestellt. Hinter dieser Aktion stecken die Jungfreisinnigen, die auf die schlechten ÖV-Verbindungen in der Nacht aufmerksam machen wollen. «Im Bezirk Zofingen sind mehr als die Hälfte der Gemeinden nicht oder kaum an das Nachtbusnetz angeschlossen. Das ist schon recht erstaunlich, wenn man bedenkt, dass es in anderen Teilen des Kantons, wie beispielweise im Raum Baden, ein dichtes ÖV-Netz gibt, welches gut ausgebaut ist», sagt der Präsident von der Jungpartei, Fabian Grepper, gegenüber Radio Argovia. Nachfragen zeigen auf, dass das Angebot rund um Baden auch gut genutzt werde.

Jungfreisinnige suchen den Dialog

Darum hängen die Jungpolitiker in den nächsten Tagen in verschiedenen Gemeinden diese Plakate auf. Und damit wollen sie sich im Parlament auch Gehör verschaffen. «Wir haben bereits mit Parlamentarier und Parlamentarierinnen über dieses Thema gesprochen und es besteht durchaus das Interesse, wir sind am Diskutieren und wollen schauen, wie sich das Thema konkretisieren lässt», erklärt Grepper.

Ziel sei ein Vorstoss im Grossen Rat. Die Jungfreisinnigen suchen das Gespräch mit den Gemeinden und dem Kanton, damit das Nacht-Netz in der Region Zofingen und weiteren Regionen ausgebaut werden kann. So sagt Reto Kobi, Projektleiter Verkehr im Kanton Aargau, dass es möglich sei, das Nacht-Netz auszubauen, doch es müsse ein gewisses Potenzial gegeben sein. Was es nicht immer ist. Als Beispiel nennt Kobi: «Eine Linie Lenzburg-Wohlen hat im Schnitt vielleicht zehn Leute drin am Wochenende. Im Ammerswil sind dann schon fünf ausgestiegen, in Dottikon-Dintikon steigen weitere aus und wenn der Bus in Wohlen ankommt, sind vielleicht noch ein bis zwei Leute drin. Von der Nachfrage, die man hier abdecken könnte, wäre dies nicht sinnvoll», erklärt Kobi weiter.

Jeder weiterer Bus verursacht Kosten

Ähnlich ist es auch in der Region Zofingen. Die einzelnen Gemeinden abzudecken, ist schlicht und ergreifend nicht wirtschaftlich. «Die Busse fahren von Aarau durch das Suhrental bis nach Schöftland. Seit einigen Jahren fahren sie nach Holziken und Kölliken. Danach fahren sie so schnell wie möglich zurück nach Aarau und dann erneut diesen Kreis. Die Zeit reicht nicht, auch noch Safenwil zu bedienen. Man bräuchte einen weiteren Bus mit einem Chauffeur und der kostet.

Ein zusätzlicher Bus würde 10'000 bis 20'000 Franken kosten. Für die Jungfreisinnigen könnte es laut Kobi schwierig werden, genügend Unterstützung zu finden. Der Anstoss für einen Ausbau des Nacht-Netzes müsste von den Gemeinden und Regionalverbänden kommen. Dann wäre der Grosse Rat gezwungen, darüber zu diskutieren. Die endgültige Entscheidung müsste dann allerdings der Regierungsrat treffen.

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 23. August 2023 19:15
aktualisiert: 23. August 2023 20:25