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Kantonsschulen Aargau: Wieso neue Verpflegungsmodelle gefragt sind

Ist die klassische Mensa ein auslaufendes Modell? Immer mehr Kantischülerinnen und -schüler nehmen ihr Essen von daheim oder unterwegs mit. (Symbolbild)
Foto: Oltner Tagblatt
Tschüss Mensa!

Braucht es neue Verpflegungsmodelle an den Aargauer Kantonsschulen?

Vom Bahnhof, per Lieferservice oder von zu Hause – immer mehr Kantischülerinnen und -schüler ziehen eigene Verpflegungsmöglichkeiten der Mensa vor. Das ist für die Betreiberfirmen ein Problem. Braucht es demnach ein Umdenken?

Auch wenn viele Schülerinnen und Schüler schon beim Wort «Mensa» die Nase rümpfen, bieten diese Art von Restaurants an den Kantonsschulen täglich ausgewogene und preisgünstige Mahlzeiten an. Eine Betreiberfirma dafür zu finden, wird aber zunehmend zu einer Herausforderung. Laut einem Bericht des «Regionaljournal Aargau Solothurn» von Radio SRF suchen derzeit drei Kantonsschulen im Aargau nach neuen Mensa-Betreibern.

Umsatzrückgang seit Corona-Pandemie

Jahrelang wurde die Mensa der Neuen Kantonsschule Aarau (NKSA) von der Schweizer Gastronomiegruppe SV Group geführt. Doch zum nächsten Sommer zieht sich die SV Group zurück. Der Grund? Wirtschaftliche Schwierigkeiten, wie Martina Kuhn, Rektorin der NKSA, erklärt.

«Laut den Aussagen von SV Group ist der Umsatz seit der Corona-Pandemie zurückgegangen. Es werden deutlich weniger Menüs verkauft», so Kuhn. Dieser Rückgang sei möglicherweise auch auf die gestiegenen Preise der Mahlzeiten zurückzuführen, die aufgrund der aktuellen Inflation erhöht werden mussten. Doch die Rektorin sieht noch weitere Faktoren, die zur derzeitigen Situation beitragen: «Ich gehe davon aus, dass mehr Schülerinnen und Schüler ihr Essen von zu Hause mitbringen. Viele kaufen sich auch am Bahnhof Aarau etwas oder lassen sich Mahlzeiten per Lieferdienst an die Schule bringen.»

Mensa-Betreiberinnen stehen vor neuen Herausforderungen

Die SV Group vermutet laut SRF ähnliche Gründe für den Rückgang. Die Mensen in städtischen Gebieten seien generell stärkeren Herausforderungen ausgesetzt. Je urbaner die Umgebung, desto schwieriger sei es für Schulkantinen, gegen die vielen externen Verpflegungsmöglichkeiten anzukommen.

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Eine weitere Herausforderung, so Kuhn, sei die zunehmend anspruchsvolle Schülerschaft: «Unsere Schülerinnen und Schüler legen grossen Wert auf regionale und gesunde Lebensmittel. Das macht das Angebot jedoch nicht günstiger.»

Neue Fricktaler Kantonsschule ohne Mensa-Betreiberin

Die NKSA ist daher mit ihrem Problem nicht allein: Auch die Alte Kantonsschule Aarau sucht seit Beginn des Jahres nach einem neuen Betreiber. Zudem steht die Kantonsschule Stein, die im kommenden Sommer eröffnet wird, ebenfalls noch ohne Mensa-Betreiberin da.

Rektorin Martina Kuhn hofft auf eine gemeinsame Lösung für die betroffenen Schulen: «Gerade in Aarau wäre es vielleicht attraktiv für einen Anbieter, sowohl die Alte als auch die Neue Kantonsschule zu übernehmen. Auch beim Kanton überlegt man sich, die Suche für alle drei Schulen gemeinsam zu organisieren.»

Zukunft der Verpflegung an Aargauer Kantonsschulen

Der Kanton Aargau denkt laut SRF zusätzlich darüber nach, das Konzept der klassischen Schulkantine grundsätzlich zu überdenken. Es wird überlegt, neue Formen der Verpflegung in die Schulen zu bringen, die möglicherweise besser auf die veränderten Bedürfnisse und Anforderungen der Schülerschaft abgestimmt sind.

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 20. September 2024 17:40
aktualisiert: 20. September 2024 17:40