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Kantonsspital Aarau schreibt wieder schwarze Zahlen – und verzeichnet neuen Patienten-Rekord

Das Kantonsspital Aarau hat den Umsatz gesteigert und 2023 keinen Verlust eingefahren. (Archivbild)
Foto: Andrea Zahler
Gesundheitswesen

Kantonsspital Aarau schreibt wieder schwarze Zahlen – und verzeichnet neuen Patienten-Rekord

Nach Monaten der Krise gibt es vom Kantonsspital Aarau erfreuliche Nachrichten: Das Unternehmen hat den Umsatz gesteigert und 2023 keinen Verlust eingefahren. Und dies, obwohl die Personalkosten um fast 20 Millionen Franken gestiegen sind.

Schweizweit stecken Spitäler in der Krise. Viele von ihnen schreiben rote Zahlen. Entgegen dem Branchentrend hat das Kantonsspital sein Betriebsergebnis im Jahr 2023 steigern können. Zudem schloss es mit einer schwarzen Null ab.

Im Jahr 2023 hat das KSA über 30'000 stationäre Patientinnen und Patienten behandelt. Das ist ein neuer Rekord. Diese Fallzahlen – das Spital bezeichnet sie als «erfreulich» – hätten «massgeblich» zur Umsatzsteigerung beigetragen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag.

Das Kantonsspital Aarau hat im vergangenen Jahr 768 Millionen Franken umgesetzt, was einer Steigerung von 34,3 Millionen gegenüber 2022 entspricht. 313 Millionen Franken hat das Spital aus ambulanten Behandlungen eingenommen, was in etwa dem Wert aus dem vorherigen Jahr entspricht.

Höhere Kosten wegen Fachkräftemangel

Neben den Einnahmen sind am Kantonsspital Aarau aber auch die Kosten gestiegen, heisst es in der Mitteilung weiter. Der Personalaufwand war dabei der grösste Kostenpunkt: 467 Millionen Franken betrug dieser. Das sind fast 20 Millionen Franken mehr als im Vorjahr. Das Spital schreibt, dass der Fachkräftemangel dazu geführt habe. Weil Fachkräfte gefehlt haben, hätten Temporärkräfte eingesetzt werden müssen.

Entgegen dem Branchentrend konnte das Kantonsspital Aarau das Betriebsergebnis vor Zinsen und Abschreibungen, genannt EBITDA, um 2,5 Millionen Franken auf 35 Millionen steigern. Die EBITDA-Marge stieg von 4,4 Prozent im Jahr 2022 auf 4,6 Prozent. Diese Tatsache bezeichnet das Unternehmen in seiner Mitteilung als «bemerkenswert».

Damit ist das KSA zwar noch weit weg von der vom Kanton geforderten Marge von 10 Prozent – aber immerhin zurück in den schwarzen Zahlen. Das Spital schloss das Jahr 2023 mit einem Überschuss von 127’000 Franken ab – «also einer schwarzen Null», schreibt das KSA.

Wechsel im Verwaltungsrat vor wenigen Wochen

Im November 2023 trennte sich der Verwaltungsrat des Kantonsspital Aarau (KSA) von seinem CEO Anton Schmid. Der hatte die Stelle erst im März übernommen. Ende März 2024 hat der KSA-Verwaltungsrat mit Markus Meier einen neuen CEO gewählt. Meier war fast sieben Jahre lang bis 2023 als Direktor der Hirslanden Klinik Aarau tätig. «Diese Stelle ist für mich eine Herzensangelegenheit», sagte Meier im AZ-Interview.

Das KSA steckte im November 2022 in einer veritablen Krise: Damals hatte es beim Regierungsrat ein Finanzhilfegesuch von 240 Millionen Franken deponiert. Ohne den staatlichen Zustupf hätte das Spital die Bilanz deponieren müssen. Einen Monat später traten vier der sieben Verwaltungsräte zurück, allen voran der damalige Präsident Peter Suter. Daniel Lüscher trat im Juli 2023 die Nachfolge als KSA-Präsident an.

(cri/fan/Aargauer Zeitung)

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 18. April 2024 09:10
aktualisiert: 18. April 2024 09:10