Nikin eröffnet einen Pop-up-Store an der Bahnhofstrasse in Aarau
Ab dem 15. Oktober kann man Nikin-Kleider auch im Laden kaufen. Und zwar an bester Lage: Der Pop-up-Store befindet sich im Gebäude der Aargauischen Kantonalbank am Bahnhofplatz in Aarau.
Dass sich die Kleidermarke aus Lenzburg hier für drei Monate einrichtet, hat folgenden Grund: Die Aargauische Kantonalbank (AKB) will mit dem neuen Programm «AKB Lab» ideenreiche Unternehmen fördern. Unternehmer können sich in Zukunft für kurze Zeit in den zweistöckigen Räumlichkeiten der Öffentlichkeit präsentieren.
«Nikin passt ideal in unser Konzept», sagt Jan Schneider, Standortleiter der AKB in Aarau. Die Firma sei im Marktgebiet der Kantonalbank verwurzelt. Mit ihrem Bestreben, einen Baum pro verkauftem Artikel zu pflanzen, entspreche das Unternehmen den nachhaltigen Werten der AKB. Nikin wiederum erhält im AKB Lab die Möglichkeit, etwas Neues auszuprobieren, sprich: Als Onlinehändler realen Kundenkontakt zu pflegen, was genau das Ziel des Labs sei, sagt Schneider.
«Wir hatten nicht viel Vorlaufzeit, aber es hat gut geklappt»
«Die AKB kam im perfekten Moment auf uns zu», sagt Nicholas Hänny, Mitgründer und CEO von Nikin. «Wir verfolgen die Strategie, uns auf physische Präsenz und Retail zu konzentrieren, daher hat es gut gepasst.» Nikin pflege als Kunde und durch einen regen Austausch mit dem Nachhaltigkeitsgremium der AKB ohnehin schon eine nahe Beziehung zur Bank.
Der Aufbau des Pop-up-Stores im Lab musste in kurzer Zeit realisiert werden, sagt Hänny. «Wir hatten nicht viel Vorlaufzeit, um uns vorzubereiten, aber es hat geklappt!»
Trend von Online ins Offline wächst
Nikin macht ihren Umsatz bisher vor allem online: Im vergangenen Jahr kamen 90 Prozent der Einnahmen vom Onlineshop. Die übrigen zehn Prozent kamen von mehr als 100 kleineren Partnershops. Mit dem AKB Lab erhält Nikin die Chance, sich konkret ihren Kunden zu präsentieren. «Der letzte Pop-up-Store, den wir betrieben, war noch vor Corona. Das ist jetzt die richtige Gelegenheit, wieder damit anzufangen: an bester Lage in Aarau, nahe unserer Wurzeln in Lenzburg», sagt Hänny.
Im AKB Lab wird Nikin nur im Erdgeschoss eine Ladenfläche einrichten. «Da wir nur einen Stock für den Laden beanspruchen, brauchen wir nur eine Person im Kundendienst», sagt Hänny. Oben hat das Unternehmen ein Büro und das Lager eingerichtet: «So können unsere Mitarbeitenden auch dort arbeiten gehen und die Kunden kennen lernen. Das ist schon eine andere Erfahrung, als wenn wir die Kunden nur über Klicks und Bestellungen wahrnehmen.»
Die Ausstattung und Dekoration des Ladens hat Nikin so markentypisch und so nachhaltig wie möglich realisiert. «Die Einrichtung soll unseren Start-up-Stil widerspiegeln: Etwas improvisiert, aber trotzdem organisiert», so Hänny.
Jegliche Art von Unternehmen willkommen
Nach drei Monaten wird Nikin dem nächsten Unternehmen weichen. Die AKB nimmt Bewerbungen an, dabei sei es gemäss Jan Schneider egal, ob es sich um Start-ups oder etablierte Unternehmen handelt. Wichtig sei der Geist, etwas Innovatives zu versuchen. Sei es ein neues Produkt vorzustellen, einen Pop-up-Store oder eine Ausstellung zu eröffnen oder eine neue Arbeitsform zu testen.
Die AKB handelt mit jedem Unternehmen individuelle Mietzinsen aus. Der finanzielle Aspekt steht aber nicht im Vordergrund: Ziel sei, am Standort in Aarau andere Menschen als die üblichen AKB-Kunden zu erreichen, sagt Schneider.
(Jocelyn Daloz, Aargauer Zeitung)