Obergösgen: Bäckerei Zimmermann schliesst am Wochenende ihre Türen
Es ist der letzte Tag für die Bäckerei Zimmermann in Obergösgen – am 9. Juli schliesst das Traditionsunternehmen. Markus und Corinne Zimmermann, die Betreibenden der Bäckerei, fühlen sich aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr im Stande, die Bäckerei weiter zu führen. Und weil das Ehepaar keine geeigneten Fachkräfte zur Unterstützung findet, musste es die Entscheidung zur Schliessung treffen, wie das Oltner Tagblatt schreibt.
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Markus Zimmermann hat 1985 in der Bäckerei die Lehre bei seinem Götti und Onkel Harald Runkel abgeschlossen. Nach einer Zeit in Einsiedeln und der Armee absolvierte er die Meisterprüfung, die höhere Fachprüfung und die Lehrmeisterprüfung. Schliesslich übernahm Markus Zimmermann das Geschäft zusammen mit seiner Frau im Jahre 2000 – in dritter Generation. Damals war es die einzige Bäckerei in der Gegend, die an fünf Tagen in der Woche um führ Uhr morgens geöffnet hatte.
Ein «Entscheid der Vernunft»
Auch wenn sich das Ehepaar nach all den Jahren harte Arbeit gewohnt ist: Momentan betrage eine Woche 60 bis 70 Arbeitsstunden für die beiden. «Auf Dauer geht das nicht mehr», erklärt Markus Zimmermann. Das Ehepaar müsse zudem seine Gesundheit schützen. Man habe alles getan, um ausgebildete Fachkräfte zur Entlastung zu finden. Doch erfolglos. Denn wie Markus Zimmerman sagt «ist der Markt ausgetrocknet.» Die Schliessung des Geschäfts sei daher eine «Entscheidung der Vernunft und nicht des Herzens».
Niedrige Löhne und Nachtarbeit schreckt ab
Der Markt ist ausgetrocknet, gerade weil der Bäckerberuf bei den Jungen immer mehr an Beliebtheit verliert. Laut Markus Zimmermann sei die Branche von niedrigen Löhnen betroffen. Er erklärt weiter: «Dazu kommen die Nachtarbeit und die hohe körperliche Belastung.» Und dennoch haben die Zimmermanns in ihren 23 Jahren 14 Lernende ausgebildet. Wie es mit der Bäckerei nun ohne die beiden weitergeht, sei aktuell noch unklar.
Den ganzen Bericht gibt es unter www.oltnertagblatt.ch.