So können Hunde Krankheiten und Co. erschnüffeln
Anhand einer menschlichen Probe konnte ein Hund in Frankreich erschnüffeln, dass eine Altersheimbewohnerin mit Corona infiziert war. Auch in Genf wurde vergangenen Frühling im Universitätsspital eine Studie mit Spürhunden lanciert. Drei Hunde sollten im Kompetenzzentrum der Armee ausgebildet werden, um Coronaviren aufzuspüren. Das Projekt wurde jedoch aufgrund der tiefen Fallzahlen eingestellt und nicht mehr aufgenommen. ArgoviaToday hat bei Linda Hornisberger, Projektverantwortliche Sniffing Noses in Finding Diseases, nachgefragt, wie das genau funktioniert.
Wie Hunde Corona-Viren erschnüffeln können
Schon lange ist bekannt, dass Hunde Krankheiten erschnüffeln können: «In diesem Zusammenhang kam man darauf, dass das auch bei Corona-Viren möglich sein kann», so Hornisberger. Primär werden Proben verwendet, die man unter den Achseln entnommen hat: «Es funktioniert jedoch auch, dass Hunde das Virus im Schweiss direkt an Personen erkennen», erzählt Hornisberger weiter. In neun von zehn Fällen soll diese Methode laut Studien funktionieren. Doch damit Hunde zu Krankheitsexperten werden, benötigen sie ein spezielles Training: «Das Training dauert mehrere Monate», so Hornisberger. Dem Hund werden verschiedene Proben gezeigt. Wenn er die richtige findet, wird er mit Leckerli oder Spielsachen belohnt.
Hornisberger selbst bildet keine Corona-Spürhunde aus. Sie nimmt jedoch bei einem Projekt teil, bei dem Krebs-Spürhunde ausgebildet werden. «Das Prozedere ist dort sehr ähnlich», so Hornisberger. Anhand von Körperflüssigkeiten oder Körpergeruch können Hunde Erkrankungen riechen. Eine Studie beweist, dass die Trefferquote beim erschnüffeln von Krebs bei etwa 90 Prozent liegt. Hornisberger betont jedoch: «Das Erkennen einer Krebserkrankung durch die Spürnase eines Hundes dient nur als Unterstützung und nicht als Hauptdiagnose.»
Das können Hunde auch noch erschnüffeln
Doch neben Corona und Krebs können Hunde noch vieles mehr erschnüffeln. ArgoviaToday hat eine Liste zusammengestellt, was Hunde mit ihren rund 220 Millionen Riechzellen erschnüffeln können (ein Mensch hat gerade einmal fünf Millionen):
Rauschgift und Zigaretten: Selbst wenn die Produkte in Folie und Gummi eingeschweisst sind, werden sie aufgespürt.
Sprengstoff und Munition: Sprengstoffspürhunde werden auf gewerbliche und militärische Produkte geschult. Auch Projektile und Hülsen können trainierte Hunde erschnüffeln.
Smartphones und Handys: Datenspeicher-Spürhunde kommen dann zum Einsatz, um nach versteckten Datenträgern zu suchen wie USB-Sticks, Festplatten, CDs oder SIM-Karten.
Menschen: Bei dem sogenannten Mantrailing werden Hunde dazu eingesetzt, um nach vermissten Personen zu suchen.
Fährten: Einen Täter auf der Flucht zu verfolgen, gelingt Spürhunden besonders gut in der Natur. Auch können Hunde lernen, Gerüche von Tieren aufzunehmen. Das macht man besonders dann, um herauszufinden, wie viele Tiere es noch von einer Gattung gibt. Oft werden diese auch zur Jagd verwendet.
Krankheiten: Neben Corona und Krebs können Hunde noch viele weitere Erkrankungen erschnüffeln. So zum Beispiel auch Malaria und Diabetes. Sie können jedoch auch spüren, wenn jemand einen epileptischen Anfall bekommt.
(mbr)