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Angriff auf Buchser Gemeinderat – wer steckt dahinter?

Quelle: Tele M1

Wegen Steuererhöhung

Angriff auf Buchser Gemeinderat – wer steckt dahinter?

Gemeinderat Tony Süess aus Buchs wurde vergangenes Wochenende Opfer eines Angriffs. Wer dafür verantwortlich ist, ist weiterhin unklar. Es gibt einige lokale Politiker, die nicht einverstanden sind mit der Steuerpolitik – den Angriff aber trotzdem scharf kritisieren.

Eine beschmierte Hausfassade und einen gesprengten Briefkasten – dass erlebte Mitte-Gemeinderat Tony Süess in den letzten Tagen. Grund dafür soll der neue Steuersatz sein, den der Gemeinderat im Herbst mitsamt dem neuen Budget für 2024 der Buchser Bevölkerung vorlegen will.

Steuersatz wieder deutlich steigen

Rund zehn Prozent mehr sollen die Buchser Bürgerinnen und Bürger künftig an Steuern zahlen. Dies sorgte für Verärgerung mit Folgen. Am Samstag beschmierte ein Unbekannter die Hausfassade von Süess mit der Zahl «118» – der neue Steuersatz von Buchs. Süess erzählt gegenüber Tele M1: «Der Knall war extrem laut. Und etwa zwei Sekunden später klöpfte und klirrte es. Das war wohl, als der Briefkasten von da vorne etwa fünf Meter bis hier zur Treppe geflogen ist. Man sieht, es war eine rechte Wucht.»

SVP auch unzufrieden – verurteilt aber Angriff

Wer für den Anschlag auf den Mitte-Politiker verantwortlich ist, weiss noch keiner. Der unbekannte Angreifer ist allerdings nicht die einzige Person in Buchs, die mit der Steuerpolitik nicht zufrieden ist. Einer von ihnen ist Samuel Hasler, SVP-Einwohnerrat in Buchs. «Wir sind mit der Arbeit des Gemeinderats nicht einverstanden, aber das würde niemals einen Gewaltakt gegenüber die Gemeindebehörde oder Lokalpolitiker rechtfertigen. Wir müssen auch ganz klar sagen, dass die SVP keine Verantwortung und keine Schuld trägt, wenn ein Mitbürger oder eine Mitbürgerin eine solche Straftat begeht. Wir distanzieren uns klar von solchen Aktionen.»

Nun sucht die Kantonspolizei Aargau nach Zeugen. Personen, welche den Vorfall beobachtet haben und allenfalls Angaben zur unbekannten Täterschaft machen können, sollen sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 062 836 55 55 (Polizeistützpunkt in Aarau) melden.

Süess hofft auf mehr Verständnis

Tony Süess hofft, «dass sie nicht mehr weitermachen und dass sie vielleicht auch feststellen, dass das nicht ich als Person festlege. Wir sind ein Gremium, das solche Entscheide, die nicht immer schön sind, fällen und dahinter stehen müssen.» Dass er seine politische Karriere bald beenden wird, hat er bereits im August entschieden. Dann legt er nach zehn Jahren als Finanzminister sein Amt nieder und tritt aus dem Gemeinderat zurück.

(red.)

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 11. September 2023 21:29
aktualisiert: 12. September 2023 14:08