Thermalbäder auf isländisch
Es gibt sie in allen Varianten und Grössen, nah und fern. Und weit mehr als das bekannteste Bad, die mondäne und überteuerte Blue Lagoon, die eigentlich nur das Abwasser eines Kraftwerkes ist. Wer deutlich mehr Zeit hat als zwischen Flughafen Keflavik und Hauptstad Reykjavik unterwegs zu sein, um dann rasch die Blaue Lagune zu besuchen, der wird schnell merken, dass fast jedes Thermalbad in Island verlockender ist.
Das Myvatn Thermalbad, wenn auch das zeitgrösste ist schon viel sympathischer und schöner als die Blaue Lagune und ist sicherlich ein Besuch wert.
Es gibt die versteckten heissen Pools entlang eines Wanderwegs oder einer Strasse, etwas abseits und meist als Empfehlung doch gut zu finden. Auch wenn sie manchmal sehr abgelegen sind wie in den Westfjords, fühlen sie sich um so wohliger an.
Mein Favorit ist ganz klar das Fludir Thermalbad, Gamla Laugin, das älteste in Island, seit 1908. Hier kann man Temperaturen von 37° bis 43° geniessen und es liegt schöner als die meisten gleichgrossen Bäder. Ich empfehle für die letzten beiden Stunden des Tages zukommen, dann wenn die meisten am Nachtessen sind, hat man die Secret Lagoon meist für sich alleine.
Manchmal tut es aber auch nur eine Viehtränke, etwas versteckt entlang der Strasse, auch hier ist es heisses Grundwasser, das die Wanne nahe Höfn füllt. Beim Laugavellir im Hochland hat man sogar noch einen heissen Wasserfall, der einen Pool speist, angenehme 38°. Wenn man im Winter auf dem Myrdalsjökull ist, dann ist das Bad dort auf dem Gletscher noch angenehmer.
Über den Autor
Corrado Filipponi ist ein bekannter Schweizer Reisefotograf, der seit 1989 als Weltentdecker und Fotograf unabhängig durch über 80 Länder auf sechs Kontinenten reiste. Der 50-Jährige hält jährlich über 50 Referate und Präsentationen. Er hat insgesamt 12 Multivision Fotoreportagen produziert. Für «Reisewelten» schreibt er jeden Monat einen exklusiven Reisetipp. Seine aktuellen Projekte und Tourneen findet ihr auf www.dia.ch.