Diese Reiseziele sollten wir 2025 meiden
Vermehrte Abfallproduktion, Wasserknappheiten, gesteigerte Lebenskosten für Einheimische – der Massentourismus bringt allerlei negative Auswirkungen mit sich.
Das US-amerikanische Reisemagazin «Fodor's» veröffentlicht deshalb einmal im Jahr eine «No List» mit Destinationen, die Reisende vorübergehend lieber nicht besuchen sollten. Die Liste soll keineswegs als Boykottaufruf verstanden werden, sondern vielmehr als Denkanstoss für eine bewusste und verantwortungsvolle Reiseplanung.
Bali (Indonesien)
Bali erlebt nach der Pandemie einen starken Tourismusaufschwung mit Millionen Besucherinnen und Besuchern, doch dieser belastet die Insel erheblich. Abfallberge, insbesondere Plastik, überfordern die Abfallentsorgung, während jährlich 33’000 Tonnen Plastik in die Umwelt gelangen.
Gleichzeitig verschlechtern unzureichende Abwasserbehandlung und Küstenverschmutzung die Wasserqualität. Der unregulierte Tourismusboom schädigt nicht nur die Umwelt, sondern auch die Lebensqualität der Einheimischen, vor allem durch steigende Lebenshaltungskosten und zunehmenden Verkehr. Ohne nachhaltige Massnahmen droht Bali sowohl seine Naturlandschaften als auch seine kulturelle Identität zu verlieren.
Barcelona (Spanien)
Die touristische Beliebtheit Barcelonas hat Mieten und Lebenshaltungskosten in schwindelerregende Höhen getrieben. Die Stadtverwaltung kämpft gegen die Überfüllung an und wünscht sich Gäste, die die Kultur respektieren und auch versteckte Ecken entdecken möchten.
Venedig (Italien)
Die Lagunenstadt erhebt nun Eintrittsgebühren für Tagestouristinnen und Tagestouristen, um die historischen Gebäude und Wasserwege zu schützen. Ein nachhaltigeres Besucherverhalten ist dringend nötig, um die Schönheit Venedigs für kommende Generationen zu bewahren.
Koh Samui (Thailand)
Die beliebte thailändische Ferieninsel Koh Samui steht angesichts steigender Touristenzahlen vor ernsten Herausforderungen. Bereits 2023 besuchten laut «Fodor’s» 3,4 Millionen Reisende die Insel.
Probleme wie eine Abfallkrise mit 200’000 Tonnen Müll, ungenutzte Kläranlagen, unregulierte Bauprojekte und eine überlastete Infrastruktur gefährden die Umwelt und die Lebensqualität vor Ort. Illegale Bauvorhaben und Abholzungen erhöhen zudem das Risiko von Erdrutschen und schädigen die Tier- und Meereswelt. Zusätzlich kämpfen die Einheimischen vor Ort mit zunehmender Wasserknappheit.
Mount Everest (Nepal)
Der Abenteuertourismus in Nepal hat sich in den letzten 76 Jahren stark verändert, da immer mehr unerfahrene Touristinnen und Touristen den Everest erklimmen können. Dies führt zu erheblichen Sicherheitsrisiken für die Arbeiter und trägt zur Überfüllung des Sagarmatha-Nationalparks bei, der jährlich rund 58’000 Besucherinnen und Besucher anzieht.
Die Region leidet unter extremen Abfallproblemen, mit geschätzten 30 Tonnen Abfall auf den Everest-Hängen und Wanderwegen. Lokale Organisationen und Aktivisten warnen vor den langfristigen Folgen des Massentourismus und fordern eine Begrenzung der Besucherzahlen, um die Natur und die Lebensqualität der Einheimischen zu schützen.
Agrigento (Italien)
Italiens Kulturhauptstadt 2025 droht unter den Folgen einer akuten Wasserkrise zu leiden. Die Touristenströme könnten die Ressourcen der Stadt weiter belasten und die Lebensqualität der Einheimischen gefährden.
Lissabon (Portugal)
In Portugals Hauptstadt steigen die Miet- und Lebenshaltungskosten aufgrund von Airbnbs und Kurzzeitvermietungen enorm an. Viele Einheimische sehen sich gezwungen, das Zentrum zu verlassen, da die Stadt immer mehr zu einem «Spielplatz» für Touristinnen und Touristen wird.
Tokio (Japan)
Tokio zieht dank des schwachen Yens Touristenmassen an, was die Lebenshaltungskosten in der Metropole hochtreibt. Auch die Infrastruktur stösst an ihre Grenzen, und viele Einheimische fühlen sich zunehmend von den Touristinnen und Touristen verdrängt.
Mallorca (Spanien)
Die beliebte Baleareninsel sieht sich zunehmend mit Tourismus-Protesten konfrontiert. Die Einwohnerinnen und Einwohner klagen über überfüllte Strände und steigende Kosten für Wohnungen und Lebensmittel. Die lokale Regierung plant striktere Regelungen, um die Belastungen zu reduzieren.
Kanarische Inseln (Spanien)
Die Kanaren leiden unter den Folgen des Massentourismus, der die Ressourcen und Infrastruktur der Inseln stark beansprucht. Die lokalen Gemeinschaften wehren sich gegen die Dominanz von Ferienwohnungen und steigende Mietpreise, die von ausländischen Investoren beeinflusst werden.