Jetzt ist es definitiv: Brunello Iacopetta ist neuer FCA-Trainer
Lange hatte der FC Aarau mit seinem Konkurrenten in der Ostschweiz verhandelt, sogar eine für Trainer eher unübliche Ablösesumme war der Club vom Brügglifeld bereit, zu zahlen. Jetzt die Erlösung: Der Wunschkandidat von Sportchef Elsad Zverotic und CEO Sandro Burki wechselt definitiv nach Aarau.
«Mit seiner offensiven Spielweise, seiner taktischen Expertise und der Fähigkeit, mit jungen Spielern erfolgreich zu spielen, passt er perfekt zur Philosophie des FC Aarau», wird Elsad Zverotic in einer Mitteilung des Clubs zitiert.
Der 39-Jährige Iacopetta unterschreibt in Aarau für drei Jahre bis Juni 2027. Eigentlich hätte der Thurgauer bei Wil noch einen laufenden Vertrag bis 2026 gehabt. Über die Modalitäten des Transfers macht der Club in seiner Mitteilung keine Angaben.
«In den Gesprächen mit den Verantwortlichen des FC Aarau hatte ich von Beginn weg ein sehr gutes Gefühl. Ich bin sehr glücklich darüber, diese neue Herausforderung angehen zu dürfen», wird Iacopetta darin zitiert. Er freue sich darauf, im Juni zusammen mit dem Staff mit der Saisonplanung zu beginnen, die Mannschaft kennenzulernen und mit ihr die Arbeit auf dem Trainingsplatz aufzunehmen, heisst es weiter. Offiziell nimmt er seine Tätigkeit beim FC Aarau am 17. Juni mit dem Start der Vorbereitungsphase auf.
Bereits zum zweiten mal Nachfolger von Alex Frei
Bei Wil hatte Brunello Iacopetta im November 2021 von Alex Frei übernommen, der im Frühling 2024 bekanntlich seinen Vertrag beim FC Aarau aufgelöst hat. Nun wird er, wenn man von den paar Spielen unter Interims-Coach Ranko Jakovljevic absieht, also wieder Nachfolger Freis. Der Cheftrainer-Posten in Wil war Iacopettas erster im Profifussball, zuvor leitete er die Geschicke des FC Frauenfeld, war lange im Nachwuchs des FC St. Gallen tätig und später bei Rapperswil-Jona in der Promotion League. Er gilt in Liga-Kreisen als einer, der Talente weiterentwickeln kann und aus den vorhandenen – bei Wil und bei Aarau knappen – Ressourcen das Maximum herausholen kann. Damit ist er im Brügglifeld gern gesehen. Der FCA muss auch in der Saison 2024/25 weiter stark aufs Geld schauen. Mehr Aufschluss über das strukturelle Defizit dürfte die Generalversammlung der Aktiengesellschaft am 10. Juni geben.
Dem neuen Chef an der Seitenlinie dürfte also eine schwierige Aufgabe bevorstehen. Der FC Aarau hat zwar immer wieder Aufstiegsambitionen geäussert, nach dem verpassten Aufstieg in die auf 12 Teams aufgestockte Super League 2022/23, in deren Vorfeld sich der Club finanziell stark zur Decke gestreckt hatte, um eine schlagkräftige Truppe zusammenzustellen, war man in die Saison 2023/24 aber weniger «vorlaut» eingestiegen. Schnell zeigte sich auch: Nicht zu Unrecht, zu rasch setzten sich der FC Sion und der FC Thun vom Feld ab.
Nicht zuletzt deshalb sagte Fussball-Experte François Schmid-Bechtel zuletzt im Fussball-Talk: «Ich erwarte eine knorzige Saison 2024/25.» Trotzdem sind die Erwartungen bei den Fans und beim weiteren Umfeld immer hoch. Ein Spannungsfeld, das die Arbeit in Aarau nicht gerade einfach macht.
Quelle: Tele M1