Ein Hüne im Tor: Ehemaliger Schalker und FCA-Publikumsliebling Lars Unnerstall

Etwas mehr als zehn Jahre ist es her, da gelang dem FC Aarau mit der Leihe von Lars Unnerstall ein Sensationstransfer. Der damals 23-jährige Schalke-Torhüter hexte sich während 16 Partien in die Herzen der Aarauer Fans und hatte grossen Anteil am Klassenerhalt in der Super League. Welche Erinnerungen hat er an diese Zeit?

Nach dem Cup-Sieg im ausverkauften Brügglifeld gegen den ewigen Rivalen Luzern steht für FCA-Fans am kommenden Samstag innert kürzester Zeit das zweite grosse Highlight im Haus. Zum 100. Geburtstag des Stadions Brügglifeld empfängt Aarau den Ruhrpott-Kultclub Schalke 04. Einer der beide Welten, die des Schweizer «Provinzclubs» und die verrückte Kulisse auf Schalke, kennt, ist Torhüter Lars Unnerstall.

Podigee - Show-Embed Stehplatz Brügglifeld

Das altehrwürdige Stadion Brügglifeld wird 100 Jahre alt. Das feiert der FC Aarau am Samstag, 12. Oktober mit einem Freundschaftsspiel gegen den deutschen Kultclub Schalke 04. Anpfiff ist um 17 Uhr.

Es lohnt sich aber schon weit früher, die Bachstrasse entlang zum «Brüggli» zu pilgern. Bereits ab 9.30 Uhr gibts ein E-Junioren-Turnier von Teams, die dem Nachwuchskonzept «Aargauer Weg» angehören.

Musik gibt es von DJ Reto Fischer und Gogo Frei mit Band. Kulinarisch wird auch der deutsche Gast eingebunden, die Meistermannschaft von 1993 wird geehrt, es gibt Jubiläumstrikots und anderes zu gewinnen. Und natürlich kommen Autogrammjäger auch auf ihre Kosten. Wenige Tickets sind noch erhältlich.

Hier gehts zum detaillierten Programm und Vorverkauf.

Als Junior kämpfte der heute 34-Jährige sich einst zum Stamm-Goalie beim Malocher-Klub aus Gelsenkirchen hoch und setzte sich auch gegen Routiniers wie den ehemaligen Torhüter der Deutschen Nationalmannschaft Timo Hildebrand durch. Erst Bundesliga und Champions League – dann wurde Unnerstall während einer Resultatkrise abgesägt. Um weiter zu Spielpraxis zu kommen, kam der echte «Schalker Jung» auf die Rückrunde 2024 hin zum FC Aarau unter Trainer René Weiler und ersetzte da den verletzten Joël Mall. «Ich wollte einfach spielen», sagt Unnerstall heute im Podcast Stehplatz Brügglifeld über die schwierige Situation.

Sein neuer Coach habe damals einfach mal bei Schalke angefragt, ob man den Jungen nicht ausleihen könne. Eine positive Fügung des Schicksals für alle Beteiligten, im altehrwürdigen Brügglifeld wurde der deutsche Hüne schnell zum Publikumsliebling. Knapp zwei Meter gross und über 100 Kilo schwer, machte Unnerstall nicht nur anrennende Stürmer nervös, sondern dürfte auch in Aaraus Nachtleben dem einen oder andern aufgefallen sein. Er habe damals schnell Anschluss gefunden, «das Familiäre im und um den Club habe ich geschätzt», sagt der verheiratete Vater zweier Kinder.

Nach seinem kurzen Engagement in Aarau zog Lars Unnerstall via Düsseldorf bald in die niederländische Topliga Eredivisie weiter – zu Venloo und Eindhoven. Seit vier Jahren hütet er bei Twente Enschede das Tor und macht auch in der Europa League auf sich aufmerksam, so kürzlich mit einer Glanzleistung gegen das grosse Manchester United.

Warum er trotzdem wohl nicht so schnell vom deutschen Bundestrainer Julian Nagelsmann aufgeboten wird, wie er die Zeit bei Schalke und in Aarau erlebt hat, hörst du exklusiv hier im Podcast Stehplatz Brügglifeld:

Im Podcast «Stehplatz Brügglifeld» diskutieren Nik Dömer (Sportredaktor Aargauer Zeitung) und Lorenz «Viva» Barazetti (Redaktor ArgoviaToday) alles Wichtige rund um den FC Aarau. Frisch von der Leber – dafür sicher nie neutral.