Aarau: Charity-Konzert kann trotz des Todes von AZton-Sänger Marc Reinhard stattfinden

Der Schock und der Schmerz sitzen tief in der Aargauer Musikszene und bei den Fans der Coverband AZton, nachdem bekannt wurde, dass Frontmann Marc Reinhard am Wochenende mit nur 51 Jahren verstorben ist. Am Samstag hätte die Band einen grossen Auftritt gehabt – beim Benefizanlass des Lions Club Aarau Residenz in der Aeschbachhalle Aarau. Zum zweiten Mal unterstützt der Club damit Organisationen in der Schweiz, die sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche einsetzen.

Dieses Mal engagiert man sich für den Verein zeka-Rollers, der seit zwanzig Jahren Powerchair Hockey (Unihockey mit Elektrorollstuhl) spielt. Er ermöglicht zwanzig Personen, zwischen 12 und 34 Jahren, mit einer Beeinträchtigung einen Teamsport auszuüben. Die Mitglieder trainieren regelmässig und nehmen an Turnieren im In- und Ausland teil.

Die Band AZton hatte in ihrer Mitteilung zum Tod von Marc Reinhard zum Ausdruck gebracht, man möge doch trotzdem – oder erst recht – zum Benefizanlass gehen. Dieses Konzert sei aus dem Projekt «Rock For Children» entstanden, dessen Entstehung der nun verstorbene Sänger 2011 mitinitiiert hatte. Der Lions Club Aarau Residenz setzte sich noch am Mittwochabend zusammen. Und nun steht fest: Der Anlass findet statt. Das verkündet die Organisation in einer Medienmitteilung und spricht gleichzeitig den Angehörigen von Marc Reinhard ihr herzlichstes Beileid aus.

Einspringen sei «Ehrensache»

Um 18.30 Uhr ist Türöffnung, der geplante musikalische Auftakt mit «Lost & Found» findet um 19 Uhr statt. Um 20.30 Uhr spielt das Sandra Rippstein Quartett, das spontan zugesagt hat, die Lücke im Konzertprogramm zu füllen. Nach dessen Auftritt finden Versteigerungen zugunsten der zeka-Rollers statt, bei der die Gäste eingeladen sind, mitzubieten.

Ab 22 Uhr spielt Reto Fischer alias DJ Monsieur Fischer Musik aus den 80er-Jahren. Der Buchser hat Marc Reinhard persönlich gekannt, beide arbeiteten einst bei den AZ Medien und haben gemeinsame Freunde, weshalb sie sich «hie und da» trafen, erzählt Reto Fischer. Als die Anfrage kam, ob er am Charity-Abend einspringen würde, war das für ihn deshalb «Ehrensache»: «Einerseits wegen des guten Zwecks, andererseits aber auch wegen der traurigen Umstände.» Es werde aber wohl auch für ihn kein normaler Gig werden wie jeder andere, «ich rechne mit einer relativ speziellen Stimmung».

«Wir sind sehr dankbar, dass wir mit grosser Unterstützung von allen Seiten einen anderen musikalischen Ablauf gestalten konnten», so der Lions Club in seiner Mitteilung. «Lasst uns die Kinder und Jugendlichen unterstützen, die es brauchen, ganz im Sinne von Marc, der die Benefizkonzerte von Anfang an mitinitiiert hat und uns mit seiner Kraft, Dynamik, Leidenschaft und Phantasie in jeder Hinsicht auch auf der Bühne erfreute.»

(Nadja Rohner / Aargauer Zeitung)