Aargauer reist ins Krisengebiet und sucht medizinisches Notfallmaterial
Die meisten, die Militärdienst geleistet haben, dürften wissen, was ein Tourniquet ist. Jeder Soldat erhält so eines nämlich als Gegenstand seiner persönlichen Ausrüstung. Für alle anderen: Das ist eine Art Schlaufe, die man dafür benutzt, einen Arm oder ein Bein abzubinden, um den Blutfluss zu stoppen – damit Schwerverletzte nicht verbluten. Solche Tourniquets braucht es in der Ukraine wegen der Kampfhandlungen entsprechend dringend.
«Wenn wir helfen können, tun wir das»
Matias Bucher aus Aarau-Rohr plant deshalb einen Hilfseinsatz mit dem Roten Kreuz in der Ukraine. Am kommenden Montag bricht er zusammen mit einem Kollegen Richtung Osteuropa auf: «Wenn wir helfen können, werden wir das tun», sagt er. Dass die beiden Männer ausgerechnet solche Abbinde-Systeme in die Ukraine liefern will, hat einen simplen Hintergrund: «Wir waren im Militär beide als Sanitäter im Einsatz.» Beide kennen das Tourniquet also aus ihrem Dienst.
Kannst du helfen?
Weil der Coronaeinsatz mit dem Militär früher als erwartet zu Ende gegangen war, haben die beiden Helfer Zeit. Fünf bis zehn Tage Einsatz sind nun geplant, entweder an der polnischen Grenze, oder in der Ukraine selbst – wo es sie halt gerade brauche. Und der Bedarf an Tourniquets scheint gross, das hat er über Verwandte im Land in Erfahrung gebracht: «Sie haben mir gesagt, Verpflegung und Medikamente hätten sie genug.» Ein Verwandter, der Chirurg an der Front ist, habe aber dringend nach den Tourniquets gefragt, um Schwerverletzte vor dem Verbluten schützen zu können. «Deshalb hatte ich die Idee, Soldaten zu finden, die ihr eigenes freiwillig abgeben würden und ich dieses an die Grenze bringen kann.»
Wer das tun will, kann bis zum 31. März sein persönliches Tourniquet an folgende Adresse schicken:
Matias Bucher
Nordstrasse 8
5032 Rohr