ABB eröffnet Bau in Ennetturgi, KVA Buchs investiert in Dampfturbine
Nach zweijähriger Bauzeit könnten die Mitarbeitenden aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Verkauf und Service sowie Projektabwicklung und Engineering das Gebäude mit 500 modernsten Arbeitsplätzen termingerecht beziehen, teilte die ABB mit. Mit rund 45 Millionen Franken sei der Neubau die grösste Investition des Unternehmens in der Schweiz seit über zehn Jahren.
«Wir möchten unseren Mitarbeitenden erstklassige Rahmenbedingungen bieten, um Innovation, Pioniergeist und Nachhaltigkeit zu fördern», wird Nora Teuwsen, Vorsitzende der Geschäftsleitung von ABB Schweiz zitiert.
«Der ABB-Standort Untersiggenthal ist eine eindrückliche Erfolgsgeschichte des konstruktiven Zusammenspiels zwischen Politik, Wirtschaft, Bildung und Forschung», so Regierungsrat und Baudirektor Stephan Attiger, der an der Eröffnung teilnahm.
Kompetenzzentrum für Leistungselektronik
ABB entwickelt und fertigt in Untersiggenthal für Kunden weltweit Antriebstechnik für Industrieprozesse, Infrastruktur und Bahnen sowie Anwendungen im Bereich der erneuerbaren Energieerzeugung. Die Leistungselektronik wird in einer Mitteilung als Schlüsseltechnologie bezeichnet, die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit fördern könne. In Untersiggenthal seien in den letzten fünf Jahren rund 300 Stellen in diesem Bereich neu geschaffenen worden, hiess es.
Der Neubau im Minergie-Standard wurde mit Recycling-Beton und anderen nachhaltigen Baustoffen erstellt. Die Energieversorgung erfolgt teilweise durch Solarenergie von umliegenden Dächern. Für die Heizung und Kühlung wird Grundwasser genutzt.
Turbine mit 8,7 Gigawattstunden in KVA Buchs
Gleichzeitig teilt die KVA Buchs mit, dass sie 20 Millionen Franken in eine neue Dampfturbine investiert, mit welcher zusätzlich 8,7 Gigawattstunden Strom pro Jahr produziert wird. «Die zusätzliche Leistung entspricht dem Stromverbrauch von fast 2000 Vierpersonenhaushalten», heisst es in einer Mitteilung.
In KVAs wandeln Turbinen Dampf, der durch die Kehrichtverbrennung gewonnen wird, in Strom um. Gleichzeitig wird Dampf für die Fernwärmeversorgung entnommen. «Weil wir laufend neue Heisswasserkunden gewinnen, brauchen wir immer mehr Niederdruckdampf für deren Heizungen», sagt Rolf Schumacher, Betriebsleiter der KVA Buchs und Geschäftsführer der Fernwärme Wynenfeld AG. Die bestehende Turbine ist dafür nicht geeignet. «Wir müssten eine Reduzierstation bauen und dort Hochdruckdampf umwandeln, der für die Stromproduktion verloren ginge», erklärt Schumacher. Die 30 Jahre alte Turbine weist zudem Leckagen auf und müsste aufwändig repariert werden – ohne das Dampfentnahmeproblem gelöst zu haben.
Nach der mehrmonatigen Bauzeit soll die neue Turbine im Jahr 2025 in Betrieb gehen. Die KVA Buchs rechnet mit Mehreinnahmen von jährlich rund 1,1 Millionen Franken.
(ova/red.)