Kreisschule Aarau-Buchs erneut unter Beschuss – Referendum gegen Budget
Eine aufgeblähte Verwaltung, unnötige Fachstellen und zu wenige Einsparungen. Die Liste von Kritikpunkten an der Kreisschule Aarau-Buchs des Referendumskomitees ist lang, Kreisschulräte von SVP, FDP und EVP sind dort vertreten. Nicole Burger von der SVP sagt stellvertretend zu Radio Argovia: «Am Anfang hiess es über die Kreisschule noch, sie werde günstiger, da können Synergien genutzt werden. Das ist alles nicht eingetreten.»
Brutto-Kosten pro Kopf steigen
Im Gegenteil seien die Brutto-Kosten pro Schülerin und Schüler in den letzten fünf Jahren um 17 Prozent gestiegen, von 3643 auf 4272 Franken, rechnet das Komitee vor. Die Schule belaste die Finanzen der Gemeinden, anstatt sie zu entlasten.
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Die Schule auf der anderen Seite verteidigt das Budget. Das Bildungswesen habe sich in den letzten Jahren stark entwickelt, man habe in die Digitalisierung investieren müssen. Ausserdem habe die Schule Probleme mit Mobbing gehabt, was zu zusätzlichen Stellen in der Schulsozialarbeit geführt habe.
Das verursache Kosten, sagt der Geschäftsleiter der Kreisschule Aarau-Buchs, Lukas Schaffner. Er gibt aber zu, dass man bei den Einsparungen noch nicht dort sei, wo man gerne wäre: «Tatsächlich haben wir noch nicht so viele Synergien, wie wir uns das wünschen. Daran sind wir aber unter Volldampf!» Dafür habe die Schule zum Beispiel ein Leitbild ausgearbeitet, sagt Lukas Schaffner.
Unnötige Projekte? Schule kontert
Aber unter anderem genau da liegt der Hund aus Sicht des Referendumskomitees begraben. Das Leitbild nütze wenig und habe zudem auch noch 50'000 Franken Kosten verursacht. Die Schule mache grundsätzlich zu viele Projekte, die unnötig seien, sagt Nicole Burger von der SVP. Als Beispiel nennt sie eine neue Fachstelle für Integration, die geschaffen worden sei: «Informationen und Hilfestellungen, die man sich durch diese Fachstelle verspricht, kann man auch beim Kanton abholen. Es ist überflüssig, dass die Schule sich auch noch einmal eine solche Stelle erschafft.»
Das sieht man bei der Schule anders – die Projekte seien wichtig und richtig. Der Geschäftsleiter Lukas Schaffner sagt, dass zum Beispiel die Fachstelle für die integrative Schule wichtig sei, weil man nicht nur Schülerinnen und Schüler, sondern auch Lehrpersonen unterstütze. «Zwar führt das momentan zu Mehrkosten. Auf mittlere Frist kommt aber dieser Synergieeffekt zum Tragen, den man sich seinerzeit von der Gründung der Kreisschule erhofft hat», ist Schaffner überzeugt. Im Endeffekt würden also durchaus Kosten gespart, man brauche einfach noch mehr Zeit.
«Erheblicher Ressourcenverschleiss»
Ob die Kreisschule Aarau-Buchs diese Zeit bekommt, ist jedoch offen. Das Komitee sammelt jetzt Unterschriften. Kommt das Referendum zustande, kommt das Budget vors Volk. «Verheerend» wäre das, wenn das Stimmvolk das Budget dann ablehnen würde, sagt Geschäftsleiter Schaffner. Rechtlich zwar unproblematisch, in diesem Schwebezustand ohne gültiges Budget könnte die Schule allerdings nur noch zwingende Ausgaben für den Schulbetrieb machen. Anschaffungen oder Aufträge an externe Partner wären nicht mehr möglich, der Einfluss auf den Schulalltag gross.
«Ausserdem wäre der Ressourcenverschleiss erheblich», gibt Lukas Schaffner zu bedenken. Schliesslich müsste man erneut ein Budget 2025 ausarbeiten und gleichzeitig auch bereits das für 2026 – damit habe man noch keine Erfahrung gesammelt, der Verwaltungsaufwand wäre entsprechend gross.
(lba)