«Katastrophales Budget»: SVP steht bei der Kreisschule auf die Hinterbeine
Am 19. September wird der Kreisschulrat Aarau-Buchs über das Budget fürs kommende Jahr beraten. Es ist in mehrfacher Hinsicht speziell. Erstens hat der Schulvorstand erstmals «die Luft rausgenommen», wie es heisst. Konkret: Das Budget basiert auf effektiven Kosten der Vorjahre, nicht auf Annahmen. Es sollte deshalb nun präziser sein und entgegen früherer Jahre nicht in einen Rechnungsabschluss weit unter dem Voranschlag münden.
Allerdings wurde diese herausgelassene Luft gleich wieder mit handfesten Ausgabeposten ersetzt. Der Nettoaufwand liegt um knapp 980000 Franken über dem Vorjahr. Der Bruttoaufwand pro Schüler steigt von 4024 auf 4272 Franken (bei total 3841 Schülern, Vorjahr 3802). Grund dafür sind die Schaffung mehrerer neuer Stellen, die Implementierung einer Ombudsstelle und die Umsetzung des neuen schulischen Leitbilds. Die Schülerzahl nimmt um 39 zu.
SVP kritisiert unnötige Fachstellen
Nun steht die SVP auf die Hinterbeine. Die Aarauer Kreisschulrätin Nicole Burger – die einzige Vertreterin der Volkspartei im Gremium – hat einen Rückweisungsantrag für das «katastrophale Budget» eingereicht, wie sie es auf Facebook beschreibt. «Man kann davon ausgehen, dass ich, wie üblich in diesem linksdominierten Gremium, keinen Erfolg damit haben werde. Aber immerhin bin ich damit meiner Aufsichtspflicht nachgekommen», schreibt sie.
Unter anderem die neue Fachstelle für Integration und Chancengleichheit findet sie überflüssig; es gebe bereits kantonale Fachstellen, die sich um dieses Thema kümmern. «Neu soll auch die Stelle eines Projektmanagers vorgesehen werden, wobei unklar ist, für welche konkreten Projekte diese hochdotierte Stelle (ca. 165 000 Franken Jahreslohn bei einem 100%-Pensum) eingesetzt werden soll.» Für den Fall, dass sie mit der Rückweisung nicht durchkommt, hat Burger ausserdem bereits einige Abänderungsanträge eingereicht. Unter anderem will sie auf die Schaffung der Ombudsstelle verzichten.
SVP Buchs macht sich Sorgen
Die Kreisschule treibe Buchs in den finanziellen Ruin, schreibt derweil die Buchser SVP-Ortspartei. Sie verweist darauf, dass seine Gemeinde 2017 nur mit einer hauchdünnen Mehrheit Ja gesagt hat zur Kreisschule Aarau-Buchs.
Man muss wissen: Buchs hat mittlerweile einen Steuerfuss von 118 Prozent. 150000 Franken mehr oder weniger machen ein Steuerfussprozent aus. Für Buchs ist eine Kostensteigerung bei der Kreisschule deshalb deutlich problematischer als für Aarau, obschon Buchs – wegen der geringeren Einwohnerzahlen – jeweils nur etwa einen Drittel zahlt, Aarau zwei Drittel.
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«Die Finanzen geraten aus dem Ruder», konstatiert die SVP Buchs Und rechnet vor, dass 2017 (das letzte Jahr der Kreisschule Buchs-Rohr) der Bereich Bildung für die Gemeinde Buchs noch 8,68 Mio. Franken gekostet habe, 2025 seien es 12,37 Millionen Franken netto. Wobei man sagen muss: Der Bereich Bildung im Budget umfasst nicht nur die Kreisschule, sondern beispielsweise auch Berufs- und Sonderschulen.
Von den geplanten neuen Stellen hält die Buchser SVP gar nichts: «Diese überbezahlten Positionen bieten keinen Nutzen und kosten den Steuerzahler nur unnötig Geld.»
(Aargauer Zeitung / Nadja Rohner)