AKW Gösgen muss für Langzeitbetrieb nachbessern
Das AKW Gösgen in Däniken SO reichte mit dem Bericht zur Periodischen Sicherheitsüberprüfung (PSÜ) Ende 2018 erstmals einen Sicherheitsnachweis für den Langzeitbetrieb ein. Das AKW Gösgen hatte seinen kommerziellen Betrieb im November 1979 aufgenommen.
Das AKW werde umsichtig betrieben und befinde sich auf einem guten sicherheitstechnischen Niveau, hält das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) in seiner auf der Website publizierten Stellungnahme zur PSÜ fest. Es werden jedoch Verbesserungen verlangt.
Mehr als 60 Forderungen
Es gehe darum, die systematische Überprüfung der Auslegung weiterzuführen oder die deterministischen Störfallnachweise zu verbessern, schrieb das Ensi. Im 484-seitigen Schlussbericht werden mehr als 60 Forderungen aufgeführt.
Der Betreiber muss zahlreiche Nachweise erbringen und Berichte einreichen, so zum Beispiel zur Erdbebensicherheit und zur internen Überflutung. Ein Thema sind auch die radiologischen Auswirkungen für das Personal bei schweren Unfällen und die Möglichkeiten zur Intervention. Zahlreiche Nachweise müssen bereits bis Ende Jahr erbracht werden.
Sicherheitsmargen werden kleiner
Das AKW Gösgen ist gemäss Ensi 2019 nach vier Jahrzehnten in den Langzeitbetrieb übergangen. Da sich die Anforderungen mit dem Stand von Wissenschaft und Technik entwickelten und die Alterung einer Anlage voranschreite, würden die sogenannten Sicherheitsmargen auch beim AKW Gösgen kleiner, hiess es.
Um dem entgegenzuwirken, hat das KKW Gösgen nach Angaben des Ensi neben seinem Alterungsüberwachungs-Programm ein umfassendes Nachrüstungskonzept erarbeitet und bereits mit dessen Umsetzung begonnen. Für die Grosskomponenten wie Reaktordruckbehälter, Primärkreislauf, Stahldruckschale und Betonhülle, die schwer oder gar nicht zu ersetzen seien, führe der Betreiber die erforderlichen Nachweise.
Grundsätzlich werde die proaktive Haltung des Betreibers begrüsst, in die Sicherheit des AKW für den Betrieb über 40 Jahre hinaus zu investieren, lässt sich Rosa Sardella, Leiterin des Ensi-Bereichs Strahlenschutz, zitieren.
Die für den Langzeitbetrieb bereits durchgeführten und geplanten Nachrüstungen wie die Erweiterung des Notstandsystems und den Austausch der Leittechnik werde «gesamthaft als adäquat bewertet». Sie müssten zeitgerecht umgesetzt werden. Mit den Nachrüstungsmassnahmen werde sichergestellt, dass ein hohes Sicherheitsniveau als Basis für den Langzeitbetrieb erreicht werde.
(sda)