Quelle: ArgoviaToday/Vroni Fehlmann
«Alle ins Brügglifeld!» – die FCA-Fans glauben weiter an den Aufstieg
Aarau braucht jetzt starke Nerven. Mit dem 1:1-Unentschieden in Yverdon liegt aufgrund der Resultate auf den anderen Plätzen maximal noch der Barrage-Platz drin. Und auch da muss der FC Aarau hoffen. Und zwar auf die Konkurrenz. So reicht ein Sieg gegen Lausanne (am Dienstag 2:0-Sieg gegen Wil) nicht automatisch. Die direkten Konkurrenten Wil und Lausanne-Ouchy dürfen ihre letzten Spiele gegen Aufsteiger Yverdon bzw. Bellinzona am Samstag nicht gewinnen. Sonst reichen die möglichen 59 Punkte für Aarau nicht für den dritten Tabellen-Schlussrang. Das Rennen um den Aufstieg wird für den FC Aarau also – wenn überhaupt – über die Ehrenrunde gegen den Tabellenletzten der Super League führen. «Ich habe den Spielern gesagt, es geht weiter, es ist noch nicht vorbei. Die Enttäuschung ist natürlich trotzdem gross», sagte FCA-Coach Boris Smiljanic nach dem Spiel.
Immer wieder Beyer – und der Zufall
Ganz anders Yverdon Sport. Mit dem Unentschieden hat sich YS den Aufstieg gesichert und mit einem weiteren Punkt am Samstag wäre die Meisterschaft ohne Zählspiele rund um die Tordifferenz gesichert. Die Punkteteilung mit dem FCA geht über die gesamte Spieldauer in Ordnung. In der ersten Halbzeit vermochten die Gäste zu wenige Akzente zu setzen. Die 1:0-Führung durch Cvetkovic, der mit seinem Ball aus weiter Distanz Yverdons Goalie Martin übertölpelte, war denn auch ein Kind des Zufalls. Ähnlich sah auch Smiljanic die erste Hälfte: «Es hat mir spielerisch und technisch überhaupt nicht gefallen. Das kenne ich so nicht von den Jungs.» Er sah denn auch Parallelen zu vielen Spielen während seiner Amtszeit: «Seit Januar fehlen immer kleine Details, so dass wir die Souveränität nicht auf den Platz bringen und den Durchbruch schaffen. Das war auch heute in der ersten Halbzeit der Fall.»
Yverdon hingegen setzte mit dem bulligen Brian Beyer über Aaraus Linke immer wieder Nadelstiche. Nur zwei Minuten später war er es dann auch, der einen satten Schuss an die Latte setzte. Der Ball prallte an Goalie Enzlers Rücken ab und von da ins Tor. Auch hier spielte Kommissar Zufall zwar eine Hauptrolle, der Ausgleich ging aber in Ordnung.
Am Willen fehlte es nicht
Der wuchtige Beyer war dann in der zweiten Halbzeit nicht mehr so spritzig. YS-Trainer Schällibaum liess ihn nun eher zentral stürmen, die Aarauer Innenverteidigung konnte ihn dort aber ein ums andere Mal ausbremsen. Insgesamt wirkte die Defensive in der Zweiten stabiler. In der Schlussphase nahm Yverdon aber auch bewusst Zeit von der Uhr, sei es beim Wechseln oder der Ausführung von Standards. Letzte Entschlossenheit sieht anders aus.
Ganz anders Aarau. Fehlenden Willen kann man den dem FCA nicht vorwerfen. Aber auch hier muss man konstatieren: Zuspiele in die Spitze wirken zu häufig etwas zufällig. Trotzdem erspielte sich Coach Smiljanics Team insbesondere in der Schlussphase noch einmal gute Torchancen durch den für Andrin Hunziker eingewechselten Varol Tasar. Sein Sprint aufs Tor, welcher in letztem Augenblick noch abgefangen wurde oder auch sein Schuss in der Nachspielzeit zeugen vom Biss bis zur letzten Minute.
So kommt es am Samstag nur zu einer kleinen Finalissima. Immerhin: Die Barrage liegt noch drin und so heizt auch Boris Smiljanic seine Spieler und die Fans noch einmal an: «Wir werden gegen Lausanne alles geben, vor voller Hütte im Brügglifeld!»
Was die Fans nach dem Match zu den Aufstiegschancen sagen, erfährst du im Video oben.