Skandal-Arzt Thomas Haehner darf nicht mehr als Arzt arbeiten
Anfang Mai wurde durch eine SRF-Recherche bekannt, dass Thomas Haehner seine Arztpraxen alles andere als vorbildlich geführt habe. Es gab heftige Anschuldigungen: Whistleblower sprachen von nicht bezahlten Löhnen, Schulden und Betreibungen. Ausserdem seien Rechnungen falsch ausgestellt worden, der Datenschutz sei nicht eingehalten worden und die Praxen seien nicht hygienisch gewesen.
Damit nicht genug: Gehälter seien entweder zu spät oder gar nicht ausbezahlt geworden und ein allgemeines Chaos hätte geherrscht, wie Besucher in den Google-Rezensionen berichteten. Ein User sagte beispielsweise: «Bei einer Tierarztpraxis wäre man besser aufgehoben.» Thomas Haehner sprach gegenüber SRF Impact von «bösartigen Verleumdungen». Betroffen sind 18 Praxen in der gesamten Deutschschweiz.
Gemeinde will neue Trägerschaft finden
Nun aber ist klar: Thomas Haehner darf nicht mehr als Arzt praktizieren, ihm wurde schweizweit die Zulassung entzogen. Dies berichten diverse Schweizer Medien, unter anderem der Tagesanzeiger und Blick. Für die Praxen in der gesamten Deutschschweiz hat er die Bewilligung verloren.
Das Gesundheitszentrum Thal in Matzendorf ist bereits seit Mai geschlossen. «Die Unsicherheit, wie es mit der Praxis nach der Ausstrahlung des Beitrags von SRF weitergeht, ist gross und verständlich», stand an der Tür. Der leitende Arzt des Gesundheitszentrums, Stefan Zaiss, reagierte damals schockiert auf die Vorwürfe: «Als ich den SRF-Beitrag gesehen habe, war ich schockiert und traurig.»
Notfall-Lösung in Oensingen
Und auch Gemeindepräsident Marcel Allemann war enttäuscht. Gegenüber der Solothurner Zeitung sagte er, Thomas Haehner sei nur «am Profit interessiert gewesen». Ausserdem zeigte er sich zuversichtlich, eine neue Trägerschaft für die Praxis zu finden. «Nächstes Jahr bestimmt», liess er die Zeitung wissen. Seitens der Gemeinde wolle man ausserdem Ruhe in das Thema einkehren lassen.
Stefano Zaiss praktiziert seit Juni im Gesundheitszentrum Vitasphère in Oensingen. Alle Patientinnen und Patienten, die ihre Patientendokumente im Gesundheitszentrum Thal hatten, wurden auf Wunsch übernommen.
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