«Da müssen wir vorbereitet sein»: Umgang mit Tierseuche in Gränichen geübt
Die Übung vom Dienstag stand unter der Leitung des Aargauer Veterinärdienstes. Um den Rinderstall des Landwirtschaftlichen Zentrums Liebegg wurde mit Klebeband eine «rote Zone» markiert. Darin waren Männer in Schutzanzügen, Gummistiefeln und Schutzmasken unterwegs, die eine Gitteranlage neben dem Aussenbereich des Stalls aufbauten.
«Die Maul- und Klauenseuche ist die absolute Horrorseuche», sagte Kantonstierärztin Barbara Thür. Die im Jahr 1969 letztmals im Aargau ausgebrochene Tierkrankheit sei deshalb so verheerend, weil sie viele verschiedene Tierarten betreffe. Für Menschen sei sie nicht ansteckend. Die Schutzkleidung soll eine Verschleppung verhindern.
Ein Rind nach dem andern wurde bei der Übung aus dem Stall getrieben und in einem Gitterabteil fixiert. Mit roter Farbe markierte ein Mitarbeiter der «Tier-Handlings-Equipe» dann die Stirn des Rindes, ein weiterer Mitarbeiter simulierte die Betäubung mit einem Bolzenschussgerät.
Tierarzt überprüft jedes Tier
Statt das Tier ausbluten zu lassen würde im Seuchenfall ein etwa ein Meter langer Kunststoffstab durch die Stirn in Hirn und Rückenmark des Rindes gestossen, um es zu töten. Danach müsste ein Tierarzt den Tod überprüfen, erklärte Thür.
Anschliessend würden die Kadaver in den Container einer Entsorgungsfirma geladen. An der Übung stieg der Lastwagenchauffeur aus, um zu erklären, wie der Abrollcontainer zu beladen ist. Im Ernstfall müsste er die Anweisungen aus der Fahrerkabine telefonisch durchgeben, sagte die Kantonstierärztin.
Katastrophen-Einsatz
Mit dabei waren auch Vertreter des Kantonalen Katastrophen Einsatzelements (KKE), das im Fall einer Tierseuche den Veterinärdienst und eine externe, mit der Tötung der Tiere beauftragte Firma unterstützen würde. Das KKE wäre ausserdem für die Desinfektion eines Stalls nach einem Seuchenfall zuständig.
«Andere Kantone arbeiten bei Seuchenfällen mit grossen Schlachthöfen zusammen», sagte Thür. Weil es solche im Aargau nicht mehr gebe, habe der Kanton einen Vertrag mit einer spezialisierten Firma abgeschlossen.
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Geübt wurde am Dienstag auch die Tötung von Schweinen. Die Betäubung passiert dabei mit einer Elektro-Zange, die am Kopf angesetzt wird. In einem zweiten Schritt würde das Schwein mit einem Stromschlag am Herz getötet.
(sda)