Nach tödlichen Unfall: Kanton Aargau prüft schnellere Sicherung des Bahnübergangs in Gränichen

Am Montag, 22. April 2024, kam es in Gränichen zu einem tödlichen Unfall. Eine 76-jährige Frau überquerte die Kantonsstrasse in Gränichen und wollte anschliessend auch gleich die Gleise der WSB beim Bahnübergang Nordstrasse passieren. Dabei übersah sie die heranfahrende Bahn, es kam zum Zusammenprall. Die Seniorin verletzte sich dabei so schwer, dass sie noch auf der Unfallstelle starb.

Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, ist weder die Gemeinde Gränichen noch die Bahnbetreiberin Aargau Verkehr AVA glücklich über die Situation mit dem Bahnübergang. Dort gebe es zwar Drehlichter, eine Barriere fehle aber für Autos sowie für Fussgängerinnen und Fussgänger. Es kam schon mehrfach zu Unfällen.

Das sagt der Kanton zur Situation

Wie die Zeitung weiter schreibt, lehnte das Stimmvolk in Gränichen eine Sanierung mit einer Verbesserung der Sicherheit am besagten Bahnübergang in der Vergangenheit ab. Nun soll aber das neue Strassenprojekt «Gränichen – Ortsdurchfahrt» die Verkehrssicherheit verbessern. Darin enthalten ist neben einer Verlegung des Fussgängerstreifens auch eine Sicherung des Bahnübergangs mit einer Schranke. Das Aargauer Bau- und Verkehrsdepartement gibt gegenüber der «Aargauer Zeitung» an, dass die Grundeigentümer in den nächsten Wochen über das Projekt informiert werden. Die öffentliche Auflage erfolge dann im nächsten Jahr.

Das Bau- und Verkehrsdepartement rechnet aber erst im Jahr 2028 mit dem Baustart. Für die Gemeinde Gränichen dauert das zu lange. Sie wurde beim Kanton vorstellig, um das Sanierungsprojekt schneller voranzutreiben.

Möglichkeit einer Beschleunigung prüfen

Offenbar plant der Kanton beim Strassenprojekt «Gränichen – Ortsdurchfahrt» nicht mit einem separaten Teilprojekt, um die Sicherheit des Bahnübergangs zu verbessern. Aber: «Gemeinsam mit der Gemeinde werden wir die Möglichkeiten einer Beschleunigung prüfen», so Simone Britschgi, Sprecherin des Bau- und Verkehrsdepartements, gegenüber der Zeitung.

Zudem sei es auch dem zuständigen Departement ein Anliegen, das Projekt mit Aargauer Verkehr, der Gemeinde Gränichen sowie den Technischen Betrieben Gränichen voranzutreiben und möglichst zeitnah umzusetzen. «Die Möglichkeiten zur Beschleunigung sind allerdings beschränkt, da die gesamten Genehmigungs- sowie das Landerwerbsverfahren noch bevorstehen. Gemeinsam mit der Gemeinde werden wir prüfen, inwieweit der Nordabschnitt mit dem Bahnübergang beschleunigt werden kann.»

(red.)