Quelle: Tele M1
Gewalt an Eritrea-Fest in Gerlafingen: Das sagen Landsleute und Politiker
Im Restaurant Gerlafingerhof haben sich am Sonntag Anhänger des eritreischen Machthabers Isayas Afewerki zu einem Fest getroffen. Eine eritreische Gegengruppierung hat versucht, die Veranstaltung mit Waffen zu stören. «An diesen Veranstaltungen wird Geld für den Diktator gesammelt und zu Hass und Gewalt gegen geflüchtete Landsleute und Diktatorkritiker aufgerufen», erklärt Okbaab Tesfamariam, Sprecher Eritreischer Medienbund Schweiz. Das Thema hallt auch zwei Tage später noch nach.
Forderung nach genauerer Prüfung des Asylstatus
Die Aargauer SVP-Nationalrätin Martina Bircher kann nicht verstehen, wie jemand Asyl beantragt und gleichzeitig den Diktator in Eritrea unterstützt. Jetzt müsse man die Schraube anziehen. Es gebe Flüchtlinge, die gegen das Regime sind und das Land verlassen, aber auch jene, die den Diktator unterstützen und flüchten. «Da sieht man eigentlich, dass man das Thema Eritrea auf Bundesebene schon längstens anschauen sollte. Da haben sich wohl einige den Flüchtlingsstatus erschwindelt», erklärt sie gegenüber Tele M1.
Auch der Eritreische Medienbund, der sich für einen guten Austausch zwischen Schweizern und Eritreern stark macht, kann nicht nachvollziehen, dass gewisse Landsleute den Diktator unterstützen. «Das sind die falschen Flüchtlinge für mich. Man muss ganz genau hinschauen, wer für den Diktator ist und wer wirklich Asyl sucht», so Okbaab Tesfamariam.
Bund soll aktiv werden
Weil der Gerlafingerhof eine Betriebsbewilligung für Anlässe hat, musste die Gemeinde das Eritrea-Fest zusätzlich absegnen. Das sei auch richtig so, findet der Solothurner Grüne-Nationalrat Felix Wettstein: «Ich weiss nicht, wie man da eine Grenze ziehen soll und es den einen verbieten soll und den anderen nicht. Wir haben eine Versammlungsfreiheit.»
SVP-Frau Martina Bircher stört sich daran, dass von den fast 50'000 Eritreern 85 Prozent Sozialhilfe beziehen würden. Wer einmal in der Schweiz sei, ginge nicht mehr zurück, da Eritrea nicht als sicherer Staat gelte. «Der Bund müsste schon längst mit Eritrea Verhandlungen aufnehmen und die Entwicklungshilfe stoppen», sagt sie. Sie hofft, dass der Bund nun endlich aktiv werde und man solche Bilder wie in Gerlafingen in der Schweiz nicht mehr sehe.
(Tele M1/red.)
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