Philipp Bonorand: «Eine Art Befreiung ist es für mich schon»
Die unschönen Szenen am Samstagabend im Brügglifeld waren nicht der einzige Grund, weshalb Bonorand sein Amt niederlegt. «Es war einfach in den letzten Monaten sehr viel los rund um den FC Aarau», sagt er auf Anfrage von ArgoviaToday. Das sei dann mit seinem 100-Prozent-Job nicht mehr vereinbar gewesen. «Ich habe gemerkt, dass ich nicht mehr die Kraft dazu habe, dieses Amt für zwei weitere Jahre auszuüben.»
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Fans waren der entscheidende Tropfen
Dennoch gibt er zu, dass die ausserordentlichen Ereignisse in den vergangenen Monaten zu seiner Entscheidung beigetragen hätten. Dazu würden unter anderem auch die Szenen am vergangenen Samstag zählen. «Das war am Schluss aber nicht der Grund. Es war einfach noch der entscheidende Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat», erklärt er.
Bonorand hat von 2019 bis 2023 während dreier Jahre als Präsident des FC Aarau geamtet und war auch ein Jahr lang als Vizepräsident aktiv. Zudem hat er sich zwischen 2000 und 2008 in verschiedenen Tätigkeiten als Mitglied der operativen Geschäftsleitung und als Vereinsvorstand ehrenamtlich engagiert.
Die Entscheidung, seinen Posten abzugeben, sei über längere Zeit gereift. «Im Moment habe ich aber das Gefühl, dass es richtig so ist. Ich bin zwar froh, dass nicht schon morgen alles fertig ist, aber eine Art Befreiung ist es für mich schon. Es wäre jedoch gelogen, wenn ich jetzt sagen würde, dass es mir gut geht.» Denn sein Amt habe er immer mit viel Leidenschaft und Herzblut gemacht, wie er weiter mitteilt.
«Kann mir vorstellen, Know-how einzubringen»
«Der Verwaltungsrat war über die Entscheidung natürlich nicht sehr erfreut. Aber sie haben gemerkt, dass ich mir die Entscheidung nicht einfach gemacht habe und dass es mir auch nicht wahnsinnig gut geht», sagt er weiter. Entsprechend habe der Verwaltungsrat auch Verständnis für den Rücktritt von Bonorand gehabt.
Philipp Bonorand wird dem FC Aarau auch in Zukunft sicher als Fan und Sponsor verbunden bleiben. «Zudem kann ich mir vorstellen, mein Know-how in irgendeiner Form weiterhin einzubringen.» Allerdings möchte er das nicht mehr in diesem Ausmass tun, wie das als Präsident notwendig war.