Greenwashing statt Nachhaltigkeit an Aarauer Apéros?
In einem Facebook-Post auf dem Auftritt von Aarau Info sind Apéro-Platten mit jeder Menge tierischen Produkten, insbesondere Fleisch, zu sehen. Mit der Überschrift «nachhaltiger Waldapéro» wird dort eine neue Führung namens «Gartenstadt trifft Stadtwald» beworben.
Greenwashing im Namen der Stadt?
Daran stört sich Einwohnerrätin Hannah Wey von den Grünen. Einen so fleischlastigen Apéro als nachhaltig zu rühmen, geht für sie nicht zusammen. Schliesslich sei die Landwirtschaft – vor allem die Tierproduktion – verantwortlich für einen grossen Teil von Ammoniak-Emissionen. Und gerade die Stickstoffverbindung sei für Wälder schädlich und dezimiere die Artenvielfalt. In einer Anfrage an den Stadtrat will Wey deshalb wissen, wie die Regierung und die Organisierenden dieser «städtischen Apéros» Nachhaltigkeit verstehen.
Weiter fragt Wey, ob das Klima- und Biodiversitätskonzept der Stadt und die Gemeindeordnung einen Einfluss auf die Gestaltung von solchen Events haben und wie viele Lebensmittel im Schnitt am Ende der Veranstaltungen weggeworfen werden. Die Regierung soll weiter beantworten, wie Greenwashing im Namen der Stadt verhindert werden soll und ob es Fortbildungsangebote und Sensibilisierung zu Klima- und Biodiversitätsthemen für die Stadtverwaltung und deren nahestehenden Organisationen gebe.
Standortförderung findet Produkte aus der Region nachhaltig
Die Geschäftsführerin von Aarau Standortmarketing definiert den Begriff Nachhaltigkeit gegenüber Radio Argovia vor allem über die Herkunft der beim Apéro kredenzten Produkte. Man habe extra beim Caterer nachgefragt. «Die Produkte sind aus der Region und auch lokal verarbeitet worden», so Turkier. Alles eine Frage der Definition also. Bleibt noch offen, wie der Stadtrat Nachhaltigkeit umschreibt.