Bachelorparty für den Schiri – und das im Brügglifeld
War Galileo Galilei eigentlich ein Fussballfan? Man weiss es nicht genau. Aber ein Blick auf sein Geburtsjahr lässt erahnen, dass zu seiner Zeit mit Fussball noch nicht so viel los war. Egal, wäre der Herr Galilei gestern im Brügglifeld gewesen, hätte auch er seine wahre Freude am Auftritt der Aarauer gehabt und lauthals herausgeschrien: «Und sie bewegt sich doch, diese cheibe Aarauer Mannschaft!» Denn mal ehrlich, so wie unsere 11 Mannen gestern auf dem Platz marschiert sind, hatte man als Zuschauer seine wahre Freude. Heureka! Es gab Einsatz, Wille, Kampfgeist, Durchsetzungskraft - Tugenden, wie man sie sich auch gerne gegen Bellenz, Schaffhausen oder Nyonnais gewünscht hätte.
Fanclub für Schiri-Trio
Klar, das sehr frühe Führungstor nach nur etwas mehr als 30 Sekunden hat dem Team von Alex Frei in die Karten gespielt, aber auch danach gab es für Jäckle, Thaler und Co. nur eine Richtung: Droit au But! Womit wir dann bei einer weiteren Besonderheit des gestrigen Abends sind, nämlich dieser Handvoll Besucher aus der Romandie, die auf der Tribüne für gute Laune und an der Bar für gute Umsätze gesorgt hat. Rund 10 Nasen, eingekleidet in neonfarbene T-Shirts und wen haben sie lautstark unterstützt? Das Schiedsrichter-Trio um Lionel Tschudi. Fun Fact: Schiri Lionel ist der Sohn von Gilles Tschudi, dem Schweizer Filmstar, den wir aus Streifen wie «Der Bestatter», den Hunkeler-Krimis oder aus «De Fögi esch en Souhund» kennen.
Auf jeden Fall ist einer der drei Referees im Hochzeitsfieber und die welsche Delegation war zur Überraschung des Unparteiischen nach Aarau gereist, um danach mit ihm gemeinsam in Aarau seinen Polterabend zu feiern. Gerüchten zu Folge irrt die Truppe heute Samstag Morgen immer noch irgendwo rund um den Boiler herum...
Luft nach oben, auch beim Stadion
Aarau 5, Thun 2. Was für ein Resultat, was für ein Fussballabend, ich könnte mich direkt daran gewöhnen. Genauso wie an den Tabellenplatz Nummer drei. Denn genau in diese Sphären gehört der FC Aarau allen Unkenrufen zum Trotz. Idealerweise mit einem neuen Stadion. Wie ich gerade jetzt auf diese ärgerliche Affäre komme? Nun, es war so ziemlich die erste Frage der Polterabendgäste aus der Romandie, was denn eigentlich aus unseren Stadionplänen geworden sei. Da ich mir nicht die Freude über den grossartigen Fussballabend und ihnen den Junggesellenabschied nicht versauen wollte, habe ich lediglich freundlich gelächelt und kurz festgestellt, leider treffen Galileo Galileis Thesen nicht überall zu. Hopp Aarau!"
Und jetzt du: Was hat dir am Spiel besonders gefallen? Worüber regst du dich auch am Tag danach noch auf?