Ist die Sicherheit am Aarauer Bahnhof gewährleistet? Stadt weiterhin zufrieden
Es ist eine «unendliche Geschichte» – die Debatte rund um das Bahnhofsareal in Aarau. Düstere Einstein-Passage, der offene Konsum von Alkohol, wiederholt gewalttätige Auseinandersetzungen – das subjektive Sicherheitsgefühl vieler Aarauerinnen und Aarauer ist nicht immer gegeben.
Klar, dass auch die Politik in Sachen Bahnhof dranbleibt und den Stadtrat an seinen Versprechen misst, Massnahmen zur Gewaltprävention und Erhöhung der Sicherheit zu ergreifen. So wollte Mitte-Einwohnerrat Michael Schibli in der diese Woche beantworteten Anfrage wissen, ob die Stadt weitere Massnahmen wie ein gemeinsames Projekt mit wichtigen Playern wie der SBB, Polizei oder privaten Sicherheitsfirmen plane.
Grundton der Regierung: Die Stadt tut das Nötige
In seiner Antwort weist der Stadtrat auf das im Juni 2024 verabschiedete Konzept zum verwaltungsübergreifend koordinierten Umgang mit öffentlichen Räumen hin. Dieses sehe neben verbesserter Verwaltungszusammenarbeit auch mehr Dialog mit den relevanten Anspruchsgruppen vor. Überdies sei ein Pilotbetrieb geplant und mit dem nötigen Budget im Langfristbetrieb könne 2025 mit der langfristig angelegten Gestaltung und Bewirtschaftung des öffentlichen Raumes um den Bahnhof angefangen werden. Ausserdem seien die SBB-Transportpolizei und die Stadtpolizei in mehreren Gremien zum Thema vertreten und mit dem Pilotprojekt SIP bereits heute Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit getroffen.
Stapo am Anschlag, mehr Einsätze nicht möglich
Mehr Einsatzstunden könne die Stadtpolizei am Bahnhof nicht leisten, schreibt die Regierung weiter. Man investiere bereits aktuell das Maximum – die jetzige Präsenz sei jetzt schon nur mit einer Verzichtsplanung möglich. Heisst: An anderer Stelle müssen Abstriche gemacht werden. Im Januar schrieb die Stadt, man investiere 3000 Einsatzstunden allein am Bahnhof.
Dafür prüft der Stadtrat laut der Beantwortung eine bessere Beleuchtung der Einsteinpassage, welche von der Hauptpost in Richtung Geleise verläuft. Die bestehende Videoüberwachung sei zudem aus Sicht der Stadtpolizei zweckmässig. Auch einem speziellen «Kommunikationskonzept um Benutzerinnen und Benutzern des Bahnhofs Aarau mit Sicherheitsbedenken zu unterstützen» und Sicherheits-Tipps zu geben, erteilt die Regierung eine Absage. Ein spezifisches Verhaltenskonzept für den Bahnhof dränge sich nicht auf, notwendige Kommunikation erfolge bei Bedarf via den verschiedenen Medienkanälen.
Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.
Bereits im Januar 2024 musste der Stadtrat die Sicherheitsbedenken einzelner Einwohnerratsmitglieder betreffend Sicherheit auf dem Bahnhofsareal adressieren. SVP-Einwohnerrat Urs Winzenried wollte damals unter anderem wissen, wie die Regierung die Sicherheitslage und die Drogensituation beurteilt und ob sie die Angst einiger Personen vor einem Aufenthalt am Bahnhof insbesondere am Abend versteht.
Auch damals zeigte sich der Stadtrat gesamthaft zufrieden mit den getroffenen Massnahmen und der Gesamtsituation.