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Schweizer Cup: Warum das Duell zwischen Aarau und Luzern mehr als nur ein Cup-Spiel ist

Cup-Duell

Warum das Duell zwischen Aarau und Luzern mehr als nur ein Cup-Spiel ist

Der FC Aarau trifft am Sonntag im Schweizer Cup auf den FC Luzern. Die Gäste gelten zwar als klarer Favorit. Trotzdem hat die Partie Potenzial für ordentlich Zunder. Die beiden Vereine prägt eine Jahrzehnte lange Rivalität, die sich auch heutzutage in den Spielen bemerkbar macht.

Am Sonntag kommt es um 16 Uhr im Aarauer Brügglifeld zu einer speziellen Partie. In der zweiten Runde des Schweizer Cups trifft der FCA auf den FC Luzern. Ein Gegner, der auf dem Papier klar in der favorisierten Rolle ist.

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In der Super League belegen die Innerschweizer mit elf Punkten aus sechs Spielen den dritten Rang in der Tabelle. Der FC Aarau hingegen befindet sich nach einem misslungenen Saisonstart mit fünf Punkten auf dem Konto auf dem neunten Rang in der zweitklassigen Challenge League. Dieses klare Kräfteverhältnis war nicht immer so.

In den 80er-Jahren, als unter anderem der spätere Schweizer Nationaltrainer Otmar Hitzfeld an der Seitenlinie des FC Aarau stand, gab es viele hart umkämpfte Duelle in der damaligen Nationalliga A. Auf dem Rasen entwickelte sich der Fussball weiter und auf den Rängen entstanden die ersten Fanklubs, die sich gegenseitig massen.

Der Beginn einer Rivalität

Trotz eines kurzen Tauchgangs des FC Luzern zu Beginn der 90er-Jahre, als er sich für eine Saison in die damalige Nationalliga B verabschiedete, waren die beiden Vereine über lange Zeit hinweg ebenbürtige Rivalen. Auch auf der Jagd nach Ruhm und Trophäen lieferten sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen. 1985 schrieb der FC Aarau Geschichte mit dem prestigeträchtigen Cupsieg, und 1993 krönten sie sich schliesslich zum Schweizer Meister. Doch Luzern stand dem in nichts nach: Mit dem Cupsieg 1992 und dem Meistertitel 1989 zeigten sie, dass auch sie zu den grossen Siegern dieser Ära zählten.

Die geografische Nähe, ähnliche Strukturen und Vereinserfolge sowie die langjährige gemeinsame Ligazugehörigkeit, um nur einige Gründe zu nennen, trugen dazu bei, dass die Rivalität allmählich grösser wurde. Wie es in der Fanszene üblich ist, gab es über die Jahre hinweg auch immer wieder Provokationen und Schlägereien. Im Europapokalspiel zwischen dem FC Luzern und dem holländischen Klub Feyenoord Rotterdam mischten sich sogar Aarauer Fans in den Gästesektor, um den Gegner der Luzerner zu unterstützen.

Die beiden Fanlager mögen sich nicht

Emotional ging es auch in den 2000ern weiter. Im Brügglifeld wurden die Träume der Luzerner 2003 zerstört, als sie nach einer 2:4-Niederlage in die Challenge League abstiegen. Zwei Jahre später konnten sie in der Aarauer Spielstätte als unterklassige Mannschaft das Cup-Viertelfinale gewinnen. Kurz danach folgte der Wiederaufstieg. In den 2010er-Jahren tat sich dann einiges am Machtgefüge zwischen den beiden Vereinen. Während es für den FC Luzern in mehreren Belangen bergauf ging, wurde der FC Aarau seinen Ruf als «Unabsteigbarer» definitiv los. 2010 stieg er erstmals ab. Nach dem Wiederaufstieg im Jahr 2013 ging es nach zwei Jahren zurück in die Challenge League, wo der FC Aarau noch heute spielt.

Seit dem Abstieg des FC Aarau in die Challenge League im Jahr 2015 kam es im Schweizer Cup zu drei Duellen mit Luzern. In jedem dieser Aufeinandertreffen ging der FC Luzern als Sieger vom Platz. Doch trotz des inzwischen klaren Kräfteverhältnisses und der selten gewordenen Begegnungen bleibt die Rivalität zwischen den beiden Fanlagern ungebrochen. Auf gut Deutsch: Die Fans des FC Aarau und des FC Luzern mögen sich nicht.

Aarau rechnet mit ausverkauftem Brügglifeld

Beim Cup-Viertelfinale 2017 brannten Pyros in Massen, das Spiel musste mehrfach unterbrochen werden. Ein krasser Kontrast dazu war die gespenstische Stille des letzten Aufeinandertreffens im Jahr 2021, als aufgrund der Corona-Massnahmen nur 100 Zuschauende die Partie von den Tribünen aus verfolgen durften.

Deutlich mehr werden am Sonntag erwartet, wie FCA-CEO Sandro Burki gegenüber der «Aargauer Zeitung» sagt: «Auch wenn uns der FC Luzern in den letzten Jahren entwachsen ist, bleiben die Duelle natürlich ganz speziell. Die Fans haben die Rivalität nicht vergessen, das haben wir beim Verkauf der Tickets gemerkt. Der Gästesektor war innerhalb von Minuten gefüllt. Wir rechnen mit einem ausverkauften Brügglifeld.»

Burki hofft entsprechend, dass es am Sonntag zwischen den beiden Fanlagern friedlich bleibt. «Wir wissen, dass die Partie eine gewisse Brisanz mit sich bringt und werden entsprechend Sicherheitsvorkehrungen treffen. Rivalität und eine hitzige Atmosphäre sind schön und gut, aber die Fans sollen dieses Cup-Fest nicht kaputtmachen. Solche Geschehnisse wie beim Derby gegen Baden darf es nicht mehr geben», so der Chef des FCA.

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Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 14. September 2024 12:22
aktualisiert: 14. September 2024 12:22
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