Curlerinnen des CC Aarau streben nach dem fünften WM-Titel in Serie
Vier Monate nach dem Europameistertitel, den sie in Aberdeen mit 11:0 Siegen errangen, machen sich Carole Howald, Selina Witschonke, Silvana Tirinzoni und Alina Pätz daran, ihren Rekord an WM-Titeln auszubauen. Den alleinigen weltweiten Rekord hatten die Curlerinnen des CC Aarau schon mit dem dritten Triumph von 2022 an sich gerissen. Im Männercurling brachten es die Schweden um Skip Niklas Edin ebenfalls auf vier WM-Titel, aber ihre Serie ist an der letztjährigen WM gerissen.
Fast noch beeindruckender als das Titelhamstern ist die Art und Weise, mit der Tirinzonis Crew die Triumphe einfährt. Ab der Round Robin des WM-Turniers 2021 in Calgary bis heute haben die Schweizerinnen 36 Siege aneinandergereiht. Es ist gut denkbar, dass sie es an der WM in der kleinen Provinz Nova Scotia im Osten Kanadas auf 40 oder mehr Siege bringen werden. Im Männercurling wurde noch keine auch nur einigermassen vergleichbare Serie aufgestellt.
Witschonke gut integriert
Am Ende der Saison 2022/23 trennte sich Tirinzonis Team von Briar Schwaller-Hürlimann, der Tochter von Olympiasieger Patrick Hürlimann. An ihre Stelle berief Tirinzoni die 25-jährige Luzernerin Selina Witschonke. Sie fügte sich nahtlos ein. An der EM, ihrem ersten grossen Titelkampf, erreichte sie mit einer Quote von 85 Prozent an gelungenen Steinen den zweitbesten Wert aller Spielerinnen auf der zweiten Position. Dies war eine hervorragende Leistung für ein Debütantin. Mit Witschonke in der Aufstellung schnitten die Aarauerinnen auch an den verschiedenen Turnieren der Grand-Slam-Serie in Kanada sehr gut ab.
Tirinzoni vs. Homan
Nebst Tirinzoni sind in der 45-jährigen Geschichte der Frauen-WM nur zwei Skips ohne Niederlage Weltmeisterinnen geworden. Es sind dies die Kanadierinnen Rachel Homan (2017) und Jennifer Jones (2018). Homan besiegte Jones unlängst im Final der kanadischen Meisterschaft. Somit werden sich Tirinzoni und Homan in Sydney im Duell der zwei Topfavoritinnen gegenüberstehen, dies in der 7. Runde der Round Robin.
Zu den ersten Anwärterinnen auf Medaillen unter den insgesamt 13 Teams zählen auch die Schwedinnen um Skip Anna Hasselborg und die Südkoreanerinnen um Skip Gim Eun-Ji. Die Asiatinnen sind in den letzten zwei Jahren in die Weltklasse aufgestiegen.
Olympia-Platz sicherstellen
Bevor sie nach einem weiteren WM-Triumph Ausschau halten, werden die Aarauerinnen darauf achten, für die Schweiz einen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2026 in Mailand sicherzustellen. Hierfür benötigen sie mindestens einen Platz unter den besten sechs Teams der Vorrunde. Die vorangegangenen Erfolge nützen ihnen in der Olympia-Qualifikation nichts. Die besten sieben Nationen - nebst dem gesetzten Gastgeber Italien - der WM-Turniere 2024 und 2025 sichern sich direkte Olympia-Startplätze. Zwei weitere Teilnehmer werden in einem separaten Qualifikationsturnier bestimmt.
(red./sda)