Quelle: Tele M1 / Joel Dätwyler / Cyrill Felder
«Wir arbeiten Jahre auf etwas hin, ohne zu wissen, ob es erfolgreich wird»
Seit dem Frühjahr 2020 dreht sich bei Linus Lingg und Christian Käser alles um die Idee, PET-Flaschen aus dem Sprudelwasser-Konsum zu verbannen. Wie das funktionieren kann, zeigen sie mit bottleplus. Die beiden ETH-Absolventen entwickelten eine Flasche, die es ermöglicht, normales Wasser unterwegs in Sprudelwasser umzuwandeln. Ein auffüllbarer Gas-Tank in der Flasche ermöglicht die Kohlensäurezufuhr unabhängig vom Standort. Ähnlich wie die erfolgreichen Wassersprudler-Geräte für den Heimgebrauch – bloss modifiziert. Eine Idee, die die Welt bislang noch nicht kannte.
Die Vorbestellungen laufen
Die finalisierte Version der Flasche konnten die beiden Jungunternehmer bisher noch nicht in den Händen halten. «Indessen erfreuen wir uns über die Design-Prototypen, an welchen wir kontinuierlich arbeiten», erläutert Christian. Produziert werden die Flaschen in Deutschland und der Schweiz. «Einzelne Details müssen noch verfeinert werden», führt Linus aus und zeigt dabei auf Stellen an der Schraubverschlusskappe. Bislang könne man die Flasche auf der Website von bottleplus vorbestellen.
Geschäftspartner und Freunde zugleich
«Kennengelernt haben wir uns lange vor bottleplus», erzählt Christian. Als 15-Jährige haben die Aargauer bereits gemeinsam beim HSC Suhr Aarau Handball gespielt. «Anfangs waren wir einfach Team-Kollegen, die sich im Training gut verstanden. Einige Jahre später gerieten wir über einen gemeinsamen Kollegen in den ersten Brain-Storming-Abenden für bottleplus wieder aneinander», erinnert sich Linus. In den vergangenen Jahren wurden die Jungunternehmer auf ihrer Reise zu guten Freunden. Noch heute spielen die Beiden in der 3. Liga Handball mit dem SG Suhr Aarau. «Das wöchentliche Training ist ein guter Fixpunkt für mich», so Christian. «An anderen Abenden kommt es häufiger vor, dass ich länger arbeite. Am Donnerstag nehme ich mir stets vor, ins Training zu gehen.» Ihre Freundschaft, die Zusammenarbeit sowie ihr Produkt basieren auf grossem gegenseitigem Vertrauen.
Ein Besuch in der Höhle der Löwen
In der Fernsehsendung «Die Höhle der Löwen Schweiz», in welcher Jungunternehmerinnen und -unternehmer ihre Businessideen vorstellen, schlug die Idee ein: Die umweltfreundliche Trinkflasche überzeugte und vier der finanzstarken Löwen bissen an. Für das Start-up forderte das Gründer-Duo 100'000 Franken für 1,6 Prozent Firmenanteile; letzten Endes boten die Löwen gemeinsam 800'000 Franken für 14 Prozent. Dem Deal wurde in der Sendung zwar zugesagt, doch im Nachhinein wieder annulliert. «Wir befanden uns dazumal mitten in einer Finanzierungsrunde und waren mit diversen Investoren im Austausch. Wir entschieden uns schlussendlich für ein anderes Angebot, welches uns besser erschien», erzählt Christian. «Es war aber eine sehr spannende und auch positive Erfahrung bei den Löwen», fügt Linus an.
Wie die beiden Aargauer Jungunternehmer ihr Business führen, siehst du oben im Video.