5 spannende Fakten über das Wimmelbuch
Was ist ein Wimmelbuch?
«Wo ist Walter» kennst du bestimmt. In diesem klassischen Kinderbuch sucht man auf einer Doppelseite immer den Hauptdarsteller Walter mit seiner roten Mütze inmitten eines Durcheinanders von anderen menschen, Tieren und Gegenständen. Ein Wimmelbuch kann aber ganz verschiedene Formen annehmen.
Auffallend ist vor allem die Grösse der Bücher; meist sind sie grösser als A4. Wenig oder gar kein Text ist auf den Innenseiten zu finden. Die Seiten eines Wimmelbuches sind bedeckt mit Figuren, Tieren und Gegenständen, sodass sie meist überfüllt wirken. Meistens ist das Thema einer Doppelseite auf einen bestimmten Ort festgelegt, zum Beispiel auf den Zoo, die Schule oder auf einen Bauernhof.
1. Wimmelbilder aus der Renaissance
Schon in der Renaissance malten die Menschen Bilder, die an heutige Wimmelbücher erinnern. Als Urväter des Wimmelbuches gelten der niederländische Maler Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel der Ältere.
2. Wimmelbücher sind pädagogisch wertvoll
Kinder werden durch das Betrachten von Wimmerbüchern aufgefordert, dem Geschehen einen Sinn zu geben. Oft entsteht so ein Dialog zwischen Erwachsenen und Kindern. Schlussendlich ist es aber hauptsächlich den Kindern überlassen, Geschichten zu entwickeln, die ihnen später helfen, die Welt zu bewältigen. Wimmelbücher werden für Kinder ab etwa 18 Monaten empfohlen.
3. Das Wimmelspiel gibt es als App
Heute gibt es unzählige Varianten des Wimmelbuches, darunter auch eine App fürs Handy der Kleinen. Beim Wimmelspiel klickt man sich durch eine Geschichte und vorgegebene Gegenstände zu finden oder auch zu kombinieren.
4. Der Erfinder des Wimmelbuches
Der deutsche Alfons «Ali» Mitgutsch gilt als Erfinder des Wimmelbuches. Er hat an der Münchner Akademie für Grafik studiert und 1959 angefangen in Kinderbüchern zu zeichnen. Die Idee für die Wimmelbücher kam ihm während einer Fahrt mit dem Riesenrad.
1968 erschien «Rundherum in meiner Stadt», das erste Wimmelbuch, das die Welt je gesehen hatte. Doppelseiten ohne Text, Einblicke in Szenen aus dem Alltag, ein riesiges Chaos mit viel Liebe zum Detail. 1969 erhielt Mitgutsch dafür den Deutschen Jugendliteraturpreis.
5. Aufregung um einen Mini-Penis im Wimmelbuch
Für die bekannte Wimmelbuch-Autorin Rotraut Susanne Berner war es eigentlich eine Sensation, als der Anruf aus den USA kam. Es sei eher ungewöhnlich, dass sich Amerikaner für ihre Zeichnungen interessierten. Deutsche Publikationen hätten es nicht leicht auf dem US-Markt, sagte sie dem Spiegel. Doch schon bald folgte die Ernüchterung. Die Amerikaner wollten im «Winter-Wimmelbuch» verschiedene Details gestrichen haben für die US-Ausgabe: Zigaretten und Pfeifen, eine nackte Frau, die auf einem Gemälde erscheint, und ein winziger Mann mit einem noch winzigeren Penis (eine Statue notabene).
Berner sagte ab, fand kurze Zeit später aber einen anderen Verlag, der das Wimmelbuch mit «Schnäbi» publizierte.