Erste Aargauerin gegen Corona geimpft
So läuft die Coronaimpfung ab
Agatha Baumann hat heute Dienstagmorgen um 10.30 Uhr als erste Aargauerin in einem Alters- und Pflegeheim die Impfung gegen das Coronavirus erhalten. Die 89-jährige Bewohnerin des Auhof in Au-Veltheim gehört zusammen mit den anderen Bewohnerinnen und Bewohnern zu den ersten geimpften Personen im Aargau, schreibt der Kanton in einer Mitteilung.
Auch einige Pflegefachpersonen des Auhof haben die erste von zwei Impfungen heute morgen erhalten. Die zweiten Imfpungen finden in rund drei Wochen statt.
Der Leiter des Auhof, Martin Schmidt, dankte dem mobilen Impfteam des Kantons: «Wir sind bisher von einem Coronaausbruch verschont geblieben und dank der Impfung wird das hoffentlich so bleiben. Die Zusammenarbeit mit dem Kanton verlief reibungslos.»
Bereitgestellt hatte den Impfstoff das mobile Impfteam bereits um 07.30 Uhr. Bis zum Auhof erfolgte der Transport in tiegekühltem Zustand. Erst vor Ort bereiteten die Mitarbeitenden des Kantons diesen auf. Der Leiter des mobilen Impfteams, Patrick Smit, ist zufrieden: «Der erste Einsatz des mobilen Impfteams ist gelungen.»
Kampagne startet auch in den Kantonsspitälern
Heute Dienstagmorgen haben zudem die beiden Impfzentren des Kantonsspitals Baden und des Kantonsspitals Aarau ihre Arbeit aufgenommen. Am Montag wurden die Termine aufgeschaltet und waren innert Kürze ausgebucht, viele Aargauerinnen und Aargauer klagten auch darüber, keinen Termin erhalten zu haben.
Dem Kanton Aargau stehen in einer ersten Phase gut 17'000 Impfdosen zur Verfügung. Diese stammen aus einer ersten Lieferung mit rund 8000 Impfdosen und einer zweiten Lieferung von gut 9000 Impfdosen, die in den nächsten Tagen eintreffen sollte. Weitere Dosen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs stehen dem Kanton gemäss Planung ab Kalenderwoche 3 zur Verfügung. Die Zahl der Impfdosen kann steigen, sobald die Impfstoffe weiterer Hersteller zugelassen und verfügbar sind, schreibt der Kanton.
«Einsatz dringend notwendig»
Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati dankte bei seinem Besuch vor Ort dem Personal des Auhof für seine unverzichtbare Arbeit und zeigte sich erfreut über die erfolgreiche Premiere des mobilen Impfteams. «Der Einsatz zeigt, dass wir für die Impfkampagne gerüstet sind. Sie trägt hoffentlich zur baldigen Entlastung des Gesundheitswesens bei.» Angesichts der noch immer hohen Belastung der Spitäler und der Heime sei dies dringend notwendig.
Die Impfstrategie des Kantons folgt den Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit (BAG). Demnach haben Personen ab 75 Jahren sowie solche mit chronischen Vorerkrankungen Priorität. Bei mobilen Einsätzen des Impfteams wird zudem das Personal in stationären Pflegeeinrichtungen geimpft, das mit besonders gefährdeten Personen in Kontakt steht. «Der Impfstoff ist limitiert, sobald mehr davon zur Verfügung steht, impfen wir das gesamte Gesundheitspersonal und weitere Personengruppen», betonte die Leiterin der Abteilung Gesundheit, Barbara Hürlimann.
Impftermine beschränkt
Etwa ein Drittel des zur Verfügung stehenden Impfstoffs steht derzeit den Alters- und Pflegeheimen zur Verfügung. Die Impfzentren des Kantonsspitals Aarau (KSA) und des Kantonsspitals Baden (KSB) bauen ihre Kapazität laufend aus. Geplant ist später zudem die Möglichkeit zur Impfung bei anderen Spitälern in den Regionen, bei Häusärzten oder Apotheken.
In der ersten Phase stehen 2500 Termine pro Woche in den Impfzentren zur Verfügung. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass jede Person zwei Impfungen benötigt, bevor der volle Schutz eintritt. Das bedeutet auch, dass Impfzentren und mobile Impfteams Kapazitäten für die zweite Impfung frühzeitig blockieren müssen. Steht genug Impfstoff zur Verfügung, werden Ende Januar etwa 15'000 Aargauerinnen und Aargauer ihre erste Impfdosis erhalten haben», so der Leiter der Impfkampagne, Andreas Obrecht.
Die Anmeldung für einen Impftermin ist derzeit nur für besonders gefährdete Personen über 75 Jahre sowie Personen mit chronischen Krankheiten mit höchstem Risiko auf den Webseiten des Kantonsspitals Aarau und des Kantonsspitals Baden möglich, schreibt der Kanton. Die Termine bis 11. Januar 2021 sind bereits ausgebucht. Weitere Termine werden in den kommenden Tagen und Wochen kontinuierlich verfügbar gemacht. Die Schutzmassnahmen und Verhaltensregeln gelten auch nach einer Impfung unverändert.