Spionage-Affäre: Bundesrat Cassis will in die Türkei reisen
Das eidgenössische Aussendepartement bestätigte gestern, dass Aussenminister Ignazio Cassis in die Türkei reisen will. Diese Woche machte der «Tagesanzeiger» publik, dass türkische Spione, die als Diplomaten getarnt waren, 2016 einen türkisch-schweizerischen Unternehmer aus dem Kanton Zürich entführen wollten. Der Grund: Er gehöre der Gülen-Bewegung an, welche in der Türkei als Terror-Organisation gilt. Die Schweiz hat in Ankara bereits ihren Protest deponiert. Nun will Ignazio Cassis aber selbst in die Türkei reisen. Für Elisabeth Schneider-Schneiter, Präsidentin der Aussenpolitischen Kommission des Nationalrats ein mutiger, aber wichtiger Schritt. Ein persönlicher Kontakt auf Augenhöhe sei oft viel wirkungsvoller als Telefonate über sieben Ecken. Auch der Zürcher FDP-Aussenpolitiker Hans-Peter Portmann begrüsst den Besuch. Es brauche klare Worte auf Minister-Ebene. Nach so einem Besuch müsse der türkischen Regierung klar sein, dass es inakzeptabel sei, was die Türkei auf anderem Territorium mache - wie eben zum Beispiel Spionage oder die versuchte Entführung. Portmann hofft, dass man die Türkei dazubringe, ihre Aktivitäten in der Schweiz einzustellen.