Unfall Endingen: «Es ging alles so schnell»
Im Fall des Verkehrsunfalls mit zwei Toten und vier Schwerverletzten von 2014 im Aargauer Surbtal steht am Mittwoch ein junger Lastwagenfahrer vor den Schranken des Bezirksgerichts Zurzach. Der Mann kann sich an die Details nicht mehr erinnern, anerkennt jedoch seine Schuld.
Der 25-jährige Schweizer ist wegen mehrfacher fahrlässiger Tötung, mehrfacher fahrlässiger Körperverletzung und wegen Nichtbeherrschens des Fahrzeugs angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Brugg-Zurzach fordert für den Mann eine bedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren und eine Busse von 5000 Franken.
In den schweren Verkehrsunfall waren am frühen Morgen des 11. November 2014 ein Lastwagen, ein Postauto und ein Personenwagen verwickelt gewesen. Im Postauto starben eine 18-jährige Frau und ein 24-jähriger Mann. Zwei Monate vor dem Unglück hatte der Mann geheiratet - und er war zwei Wochen vor dem Drama Vater eines Mädchens geworden.
Zwei weitere Insassen des Postautos wurden schwer verletzt. Im Auto, das hinter dem Postauto fuhr, erlitten zwei jüngere Menschen schwere Verletzungen. Der Chauffeur des Postautos und der Lastwagenfahrer blieben unverletzt.
«Es ging alles so schnell», sagte der Angeklagte bei der Befragung vor dem Bezirksgericht. Er könne sich nicht mehr an die Details erinnern. Der unscheinbar und gehemmt wirkende Mann sprach mit einer Bubenstimme.
Ein Gutachten zeigte auf, wie es genau zum Unfall kam. «Es ist möglich, dass ich so gehandelt habe», gab er zu Protokoll. Er zeigte wenig Einsicht - anerkannte jedoch die Tatsachen: Er verursachte den schweren Verkehrsunfall.