«Ich würde sagen: Das ist ‹Gotthard 3.0›»
Das neue Gotthard-Album knallt zu einem grossen Teil wie in alten Tagen. Gleichzeitig ist es aber so abwechslungsreich wie kaum je zuvor. Und auch die ruhigen Passagen dürfen natürlich nicht fehlen. Und die moderne, fette Produktion sorgt dafür dass die Tessiner Rocker mit «#13» definitiv in der Rock-Neuzeit angekommen sind. «Ich würde sagen: Das ist Gotthard 3.0», fasst Bandgründer und Gitarrist Leo Leoni im ausführlichen Interview mit Argovia Classic Rock Host Urs Hofstetter zusammen. Und Bassist Marc Lynn ergänzt zufrieden: «Diesmal lief bei den Aufnahmen alles rund».
Drummer raus, Drummer rein, Drummer raus, Drummer rein
Vor wenigen Wochen gab Schlagzeuger Hena Habegger bekannt, eine längere Auszeit von Gotthard zu nehmen, um mehr Zeit für seine noch junge Familie zu haben. Der Entscheid sei schon vor einigen Monaten gefallen, und so konnte Alex Motta von Leos Sideprojekt CoreLeoni die Drums auf dem neuen Album einspielen. Alex sei aber nie als festes Bandmitglied vorgesehen gewesen, erklärt Marc Lynn. Dann habe sich der heutige Krokus-Schlagzeuger Flavio Mezzodi beworben, und man habe ihn und zwei weitere Drummer vorspielen lassen. «Bereits nach dem zweiten Song haben wir uns zugenickt und gesagt: Das ist cool!». Heisst: Flavio Mezzodi heisst der neue Schlagwerker bei Gotthard. Allerdings: Für Hena stehen die Türen bei Gotthard für ein Comeback immer offen - wenn er noch fit und motiviert genug ist. «Nach vier, fünf Jahren Pause kannst Du dich nicht einfach hinsetzen, und es funktioniert wieder», gibt Lynn zu bedenken.
Unterstützung von Hooters-Mastermind Bazilian
Zwei Songs auf «#13» sind typisch Gotthard - stammen aber aus der Feder von Eric Bazilian, dem Kopf von den legendären Hooters («Johnny B.», «Satellite», «500 Miles» usw.). «Eric ist ein hervorragender Songwriter, und als er uns die Ideen zu ‹Bad News› und ‹Marry me› präsentierte, war für uns klar: Diese Songs sind Gotthard würdig», denkt Leo Leoni freudig zurück. Dass Bazilian kein typischer Hardrocker sei, habe keine Rolle gespielt «Schlussendlich sind alle Rocker im Herzen», so Leoni.
Endlich wieder mal ein Cover
Die beiden Covers «Hush» und «Mighty Quinn» gehören seit den frühesten Gotthard-Jahren zum Bandrepertoire, als wären sie eigene Songs. Lange Zeit trauten sich die Tessiner nicht mehr an eine Coverversion - bis jetzt: «Unser Sänger Nic Maeder kam mit einem Demo des ABBA-Hits S.O.S. angetanzt, und wir überarbeiteten den Song, ‹vergotthardisierten› ihn - und voilà, ein wunderbarer Gotthard-Song!» sagt Marc Lynn nicht ganz ohne Stolz.
Tournee verschoben
Ab April wollten Gotthard mit dem neuen Album «#13» im Gepäck eigentlich auf Tournee gehen. Diese Tour musste jetzt aber aufgrund der Corona-Krise verschoben werden.