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Aargauerin verliebt sich in einen US-Häftling und will ihn heiraten

Quelle: ArgoviaToday / Michelle Brunner / Severin Mayer

Grenzenlose Liebe?

«Wir wollen zusammen in den USA leben»: Kim verliebt sich in einen US-Insassen

Die Liebesgeschichte von William und Kim startete mit einem Briefwechsel. Nur wenige Wochen darauf, haben sie sich gegenseitig ihre Gefühle füreinander gestanden. Einziger Haken an dieser Geschichte: William sitzt in einem Gefängnis in den USA seine Strafe ab.

Was sich anhört wie ein Hollywood-Streifen, ist Kims wahre Liebesgeschichte. Die Gebenstorferin hat sich in William, einen Insassen in einem US-amerikanischen Gefängnis, verliebt. Doch die beiden gehen noch weiter, sie sind mittlerweile verlobt und wollen nach seiner Entlassung im Oktober ein gemeinsames Leben im US-Bundesstaat Idaho aufbauen.

Das ganze Radio-Interview mit Kim kannst du hier nachhören:

«Wir haben uns bisher drei Stunden gesehen»

Begonnen hat ihre Liebesgeschichte mit einer Brieffreundschaft. «Ich fand Kriminelle schon immer sehr interessant. Deshalb habe ich per Zufall William angeschrieben.» Zustande kam das über eine Internetplattform, welche Insassen in US-Gefängnissen die Möglichkeit bietet, Briefe nach «draussen» zu schicken. Nach mehrmaligem Nachrichtenaustausch hat Kim herausgefunden, weshalb William im Gefängnis ist. «Er war schon sein Leben lang kriminell. Er ist in schwierigen Verhältnissen aufgewachsen und hat mit Drogen gehandelt.» So kommt es, dass William nicht das erste Mal im Gefängnis sitzt. Doch die Liebe zu Kim soll William dazu gebracht haben, dass er sich nun endgültig ändern will und seine kriminelle Vergangenheit hinter sich lassen möchte.

«Ich fand Kriminelle schon immer sehr interessant. Deshalb habe ich William angeschrieben.»

Gesehen haben sich Kim und William bis jetzt erst drei Stunden. Dass es überhaupt so weit kommen konnte, war laut Kim nur dank ihrer Hartnäckigkeit möglich. «Damit man sich treffen kann, muss man eine Bewilligung anfordern, die beweist, dass man sich schon zwei Jahre oder länger kennt.» Weil das nicht der Fall war, mussten die beiden die amerikanischen Behörden übergehen. «Es klingt zwar doof und das ist eigentlich nicht meine Art, aber man muss sich da etwas durchschleichen», sagt Kim. Die Aktion hat sich gelohnt, denn die beiden konnten sich im Gefängnis das erste Mal küssen. «Es fühlte sich sehr komisch an, aber war auch sehr schön. Viel Gefühl konnte man jedoch nicht reinstecken.»

5000 Franken Anwaltskosten

Wenn man eine Beziehung quer über den Ozean führt, dann muss man nicht nur mit einer grossen Distanz klarkommen, sondern auch mit hohen Kosten. «80 bis 100 Franken gebe ich im Monat fürs Telefonieren aus und noch etwa 30 Franken für das Schreiben», erklärt die Aargauerin. Dazu kommt: «Ich habe mich dazu entschlossen, auch wenn er das nicht wollte, dass ich William den Anwalt bezahle.» Dieser kostet insgesamt 5000 Franken. Was Kim für die von ihr aufgebrachten Kosten von William zurückbekommt, sei aber unbezahlbar: «Er unterstützt mich mental extrem und ohne ihn wüsste ich nicht, wo ich jetzt wäre.»

Die beiden haben mittlerweile das Verlobten-Visum beantragt. Jedoch sei es schwierig, abzuschätzen, wann das akzeptiert wird. «Mein Ziel ist es, dass, wenn er aus dem Gefängnis kommt, ich bereits dort bin», berichtet Kim. Sie will nämlich die Wohnung der beiden einrichten, damit sich William voll und ganz zu Hause fühlt, wenn er im Oktober voraussichtlich aus dem Gefängnis entlassen wird.

Quelle: ArgoviaToday
veröffentlicht: 4. April 2023 05:44
aktualisiert: 4. April 2023 11:25