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Bei den Bären in Finnland

Reisewelten – Bärenbeobachtung in Finnland
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Bei den Bären in Finnland

Reisefotograf Corrado Filipponi harrte stundenlang in einer Barracke aus – das Resultat kann sich aber sehen lassen.

Es gibt zwei Gebiete in Finnland, die sich besonders gut eignen, Bären in der freien Wildnis zu beobachten. Beide sind in den finnischen Karelien an der russischen Grenze im Osten des Landes, etwa 200 Kilometer voneinander getrennt. Viiksimo und Martinselkonen.

Wir, eine kleine Gruppe internationaler Fotografen, laufen mit unserem Guide Marco, einem Österreicher, der sich hier in Finnland niedergelassen hat, für knapp eine Stunde durch die Wälder. Im Wissen, dass dies Bärengebiet ist. Gehorsam in Einerkolonne hintereinander bis wir an unseren Beobachtungsplätzen für die Nacht ankommen.

Jeder von uns bekommt einen Hide, ein Versteck zugeteilt, in dem wir die nächsten zwölf Stunden verbringen werden, jeder alleine in einer kleinen Holzbaracke. Es ist viel Geduld gefragt, denn in Finnland gibt es nur noch etwa 500 Bären, im Gegensatz zu Schweden mit fünfmal mehr Bären. Trotzdem werden wir belohnt. Plötzlich und leise aus dem Nichts taucht in grosses Bärenmännchen auf und streift durch die Wälder und verschwindet genauso geräuschlos wieder. Meine Kamera klickt viele Male, auch wenn die Lichtverhältnisse in der Dämmerung schwierig sind. Für mich war es das erste Mal überhaupt Bären wild zu sehen.

Ich bin je eine Woche in den beiden Orten und habe jede Nacht ein anderes Versteck. Mal in der Savanne, mal am Wasser, mal auf der Wiese, dann wieder im Wald. Ich bekomme viele Bären zu sehen. Es sind Braunbären, teils auch ganz junge Bären, die erst vor wenigen Monaten auf die Welt gekommen sind. Es hat sich gelohnt, jeweils vierzehn Stunden in der Baracke zu hocken, in der man nicht stehen kann und auch nicht einfach mal raus kann, da dies Bärenland ist.

Geschlafen wird dann tagsüber im Hauptquartier, dort wo man sich verpflegt und gegenseitig Erfahrungen austauscht. Alle berichten enthusiastisch über Ihre Entdeckungen und keinem ist der mangelnde Schlaf anzusehen, zumindest nicht bis zum Ende der Woche.

Weitere Informationen:

https://www.martinselkonen.fi

https://www.viiksimo.fi


Über den Autor



Corrado Filipponi ist ein bekannter Schweizer Reisefotograf, der seit 1989 als Weltentdecker und Fotograf unabhängig durch über 80 Länder auf sechs Kontinenten reiste. Der 50-Jährige hält jährlich über 50 Referate und Präsentationen. Er hat insgesamt 12 Multivision Fotoreportagen produziert. Für «Reisewelten» schreibt er jeden Monat einen exklusiven Reisetipp. Seine aktuellen Projekte und Tourneen findet ihr auf www.dia.ch.

Corrado Filipponi
veröffentlicht: 24. Januar 2020 10:54
aktualisiert: 27. Januar 2020 10:02