Flip Flops und Selfies verboten: Diese absurden Regeln gelten in Ferienländern
Wer ins Ausland reist, sollte sich vorab mit den Regeln vor Ort auseinandersetzen. Was in deiner Heimat völlig normal wirkt, ist anderswo ein absolutes No-Go. Manche Länder haben für Touristinnen und Touristen inzwischen extra Verhaltensregeln aufgestellt.
So absurd manche Verbote in den Ferienregionen auch klingen mögen, bei Verstössen drohen teilweise saftige Strafen – mitunter sogar Gefängnis.
Rollkoffer sollen getragen werden
Reisende in Kroatiens beliebtem Ferienort Dubrovnik machen mit ihren Rollkoffern auf dem Pflasterboden zu viel Lärm. Sie sollen daher ihr Gepäck künftig tragen. Verbote oder Geldstrafen sind bisher nicht geplant. Es handelt sich hierbei lediglich um eine Empfehlung.
Wer sich übergibt, muss 300 Franken zahlen
In Kroatiens zweitgrösster Stadt Split gibt es ebenfalls ein kurioses Verbot: Wenn man sich hier schlecht fühlt und sich übergeben muss, sollte man wenn möglich schnell zurück ins Hotel rennen oder eine öffentliche Toilette suchen. Denn wer sich in der Öffentlichkeit erbricht, muss mit einer Geldstrafe in Höhe von 300 Franken rechnen.
Das Verbot ist Teil eines Massnahmen-Pakets gegen den Sauftourismus, mit dem die Stadt schon länger zu kämpfen hat. Wie der Tourismusverband «Visit Split» schreibt, darf zudem in der gesamten Altstadt ausserhalb der Lokale und Kneipen kein Alkohol getrunken werden. Das Schlafen in Parks und anderen öffentlichen Plätzen ist verboten, genau wie ein Bad in einem Brunnen und das Besteigen von Denkmälern. Auch hier drohen bei einem Verstoss Strafen von bis zu 300 Franken.
Verbot von Flip-Flops in Italien
In einigen historischen Stätten und Kirchen in Italien ist es verboten, Flip-Flops zu tragen. Aber nicht nur dort sollte man besser andere Schuhe anziehen. Auch die Hafenstadt Forio auf Ischia hat Flip-Flops sowie Barfusslaufen im August 2023 verboten, genauso wie nur in Badekleidung oder mit nacktem Oberkörper herumzulaufen. Es drohen Strafen zwischen 25 und 500 Franken.
Auch die italienische Touristenregion Cinque Terre verbietet, dass Reisende an der Steilküste Liguriens mit Badelatschen wandern gehen. Grund dafür sind Unfälle, die durch ungeeignetes Schuhwerk entstehen können. Wenn man dort keine geeigneten Schuhe trägt und erwischt wird, können Geldstrafen zwischen 50 und 2500 Franken blühen.
Mehrere Länder haben Selfie-Verbot verhängt
Es gibt auch Orte auf der Welt, an denen Selfies nicht erlaubt sind. Dies vor allem zum Schutz der Touristinnen und Touristen.
Beispiele dafür sind Spanien und Indien. In Pamplona dürfen aus Sicherheitsgründen keine Selfies bei den berühmten Stierläufen gemacht werden. In Indien gilt an vielen touristischen Hotspots ein Selfie-Verbot, da in dem Land bereits viele Menschen bei den Selbstporträts ums Leben kamen.
Handtuch-Verbot am Strand
Wer in Stintino auf Sardinien an den Strand geht, darf das Handtuch nicht direkt auf den Sand legen. Stattdessen muss seit einigen Jahren eine Matte untergelegt werden.
Klingt erstmal skurril, doch der Hintergrund ist ernst: So soll nämlich der Strand La Pelosa geschützt werden. Zusammen mit den nassen Badetüchern war zu viel des weissen sardischen Sandes abgetragen worden. Wer ohne Matte am Strand liegt und erwischt wird, muss mit 100 Franken Strafe rechnen.
Sandburgen und skurrile Autoverbote
In Italien gelten noch mehr Regeln, von denen viele vermutlich noch nie gehört haben. So dürfen in Eraclea nahe Venedig beispielsweise keine Sandburgen gebaut werden. Ausserdem berichtet das Nachrichtenportal «Quotidiano del Sud», dass in Eraclea auch Strandspaziergänge ohne Hemd verboten sind. In Lerice in Ligurien ist es untersagt, in einem Kostüm durch die Stadt zu laufen. Und in Eboli in Kampanien gilt ein Kussverbot beim Autofahren. Das soll die Verkehrssicherheit erhöhen.
An der Amalfiküste gelten bereits seit dem Sommer 2022 skurrile Fahrverbote. Eine Regelung sieht vor, dass Fahrzeuge mit ungeraden Nummern auf den Nummernschildern die Strecke auf der berühmten Küstenstrasse nicht an ungeraden Daten befahren dürfen. Autos mit geraden Zahlen auf den Nummernschildern dürfen nicht an geraden Tagen fahren.
Grund dafür ist die Beliebtheit des 50 Kilometer langen Küstenabschnittes im Süden der italienischen Halbinsel von Sorrent, der jährlich Zehntausende Touristinnen und Touristen anlockt. Viele kommen mit dem Auto. Die Folge sind kilometerlange Staus in der Hauptreisezeit. Die Einwohnerinnen und Einwohner kommen deswegen oftmals nicht zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt – oder nur mit Verspätung. Die skurrile Nummernschild-Regelung soll den Reiseverkehr demnach halbieren.
Ins Meer pinkeln kann bis zu 750 Franken kosten
Wenn am Strand weit und breit keine Toiletten zu finden sind, springen viele Badegäste einfach schnell ins Meer, um ihre Blase zu entleeren. An den Stränden von Vigo in Spanien ist das allerdings keine gute Idee – wer dabei erwischt wird, muss 750 Franken Strafe zahlen.