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Das ist die kleinste Stadt der Welt

Hum ist die kleinste Stadt der Welt und etwa so gross wie ein halbes Fussballfeld.
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Das ist die kleinste Stadt der Welt

Schnaps, alte Schriften und Kerbhölzer: Im kroatischen Hum entdeckt man so einige Geheimnisse. Die kleinste Stadt der Welt ist etwa so gross wie ein halbes Fussballfeld und trotzdem hat sie einige Highlights zu bieten. Der Legende nach soll sie von Fabelwesen erbaut worden sein.

Auf der Halbinsel Istrien in Kroatien verbirgt sich eine mittelalterliche Stadt mit einem ganz besonderen Superlativ: Hum ist die kleinste Stadt der Welt. Mit dieser Bezeichnung hat es der Ort auch ins Guinness-Buch der Rekorde geschafft. Nur 30 Einwohnerinnen und Einwohner wurden in Hum 2011 gezählt. Der Eintrag ins Guinness-Buch machte den Ort in Westkroatien zu einem Touristenmagneten. Im Sommer streifen Hunderte Neugierige über das Kopfsteinpflaster des Ministädtchens.

Das Erscheinungsbild von Hum

Inmitten von viel Grün liegt das mittelalterliche Hum, das auch als Colmo bezeichnet wird. Eine historische Stadtmauer umgibt den Grossteil des Ortes, der mit zwei Gassen und drei Häuserreihen, einem kleinen Platz und zwei Kirchen überschaubar ist. Theoretisch braucht man nur zehn Minuten, um den Ort zu erkunden. Aber für so einen kurzen Zeitraum gibt es hier viel zu viel zu entdecken.

Im Jahr 1102 wurde Hum zum ersten Mal urkundlich erwähnt und noch Castrum Cholm genannt. Die Lage in 350 Metern Höhe auf einem Hügel mit Ausblick auf das grüne Umland ist äusserst malerisch. Hum war im Laufe der Geschichte auch ein bedeutendes kulturelles Zentrum für die älteste slawische Schrift Glagoliza, die sich an vielen Stellen im Ort, wie zum Beispiel am Stadttor und auch auf einigen Souvenirartikeln, wiederfindet.

Sehenswürdigkeiten in Hum

Schon bevor man Hum betritt, passiert man eine seiner Sehenswürdigkeiten: Das alte Stadttor ist eine zweiflügelige Portaltür mit Ochsenhörnergriffen und mit Glagoliza-Inschriften verziert. Die Zeichen stellen die zwölf Monate dar und warnen vor bösen Absichten, wenn man die Stadt betritt. Das Tor ist zugleich die elfte und letzte Station der Glagolitischen Allee, die auf einer Strecke von sechs Kilometern historisch bedeutsame Stationen der alten Schrift ansteuert.

Die glagolitische Schrift oder auch Glagoliza ist die älteste slawische Schrift.

Foto: Imago Images

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Kirche Maria Himmelfahrt. Sie wurde Anfang des 19. Jahrhunderts im Barockstil erbaut und ein Blick auf die Gemälde im Inneren lohnt sich unbedingt. Der Sakralbau steht genau da, wo schon im 13. Jahrhundert eine Kirche stand. Und aus wieder einer anderen Zeit stammt der freistehende Kirchturm, der im Jahr 1552 erbaut wurde.

Das zweite Kirchengebäude des kleinen Ortes ist die modernisierte Friedhofskirche des heiligen Hieronymus, die aus dem 12. Jahrhundert stammt. Im Inneren kann man die Schrift Glagoliza auf Inschriften und einer fast 1000 Jahre alten Wandtafel entdecken, letztere zählt zu den ältesten Belegen der glagolitischen Schrift.

Hum und der Mistelschnaps

Das wichtigste Gut der wenigen Wirtshäuser des Ortes ist der Mistelschnaps, der hier gebraut wird: Biska. Das Urrezept soll von einem Priester aus Hum erfunden worden sein. Und jedes Jahr Ende Oktober findet in Hum ein Schnapsfestival statt, bei dem Schnapshersteller aus ganz Istrien ihre Spirituosen präsentieren.

Biska – istrischer Schnaps und Heilmittel.

Foto: TZ Buzet

Dem Mistelschnaps schreiben die Humer und Humerinnen heilende Wirkung zu. Der Legende nach soll das Elixier bei Bluthochdruck, Herz- und Kreislaufschwäche, Schlaflosigkeit und Schwindel sowie sexueller Unlust helfen. Eine Flasche Biska ist ein beliebtes Souvenir bei Touristinnen und Touristen.

Hum und das Kerbholz

Die Redewendung «etwas auf dem Kerbholz haben» heisst umgangssprachlich, dass sich jemand etwas hat zuschulden kommen lassen. In Hum aber sind die Kerben in einem Holzstab ein Zeichen für einen besonders guten Ruf. Jedes Jahr bei der Wahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters geben genau diese Kerben den Ausschlag.

Für die Kandidaten, die das Amt anstreben, wird jeweils ein Holzstab ausgelegt und dann abgestimmt. Die Abstimmenden hinterlassen eine Kerbe in dem Holzstab ihres Favoriten. Wer die meisten Kerben bekommt, besetzt das Amt.

veröffentlicht: 20. November 2024 12:01
aktualisiert: 20. November 2024 12:20