In diesen Ferienländern ist Trinkgeld ein No-Go
Bei uns in der Schweiz gilt es als selbstverständlich, Trinkgeld zu geben. Doch Servicekräften für ihre Dienstleistung ein Trinkgeld zu geben, löst nicht überall Begeisterung aus. In diesen Ferienländern sollte man die Rechnung nicht aufrunden:
Japan
In Japan ist Trinkgeld ein absolutes No-Go. Nicht nur, dass es nicht üblich ist, einer Dienstleistung mit Trinkgeld eine positive Bewertung zu geben, in Japan wird es sogar als unhöflich empfunden. Guter Service gilt als Standard und wird als Selbstverständlichkeit angesehen.
Einzige Ausnahmen können einige Hotels oder Reiseveranstalter sein, die mit der Trinkgeldkultur sehr vertraut sind. Aber auch dort ist Fingerspitzengefühl gefragt. Auf Nummer sicher geht man in Japan also, wenn man kein Trinkgeld gibt.
Schweden
Wenn es um die Rechnung der Köttbullar geht, gilt in Schweden: Trinkgeld geben ist generell unüblich. In Restaurants, Cafés, Bars oder Hotels wird kein Trinkgeld erwartet.
Wenn der Service so überragend war, dass man nicht anders kann, kann die Rechnung geringfügig aufgerundet werden, eine Notwendigkeit gibt es dafür aber nicht. Die Löhne in Schweden sind vergleichsweise hoch und der Service bereits im Preis inbegriffen.
Dänemark
Beim Drikkepenge, wie Trinkgeld auf Dänisch heisst, verhält es sich in Dänemark ähnlich wie in Schweden. Das Extra wird hier kaum gegeben, da Rechnungen bereits einen Servicebetrag beinhalten.
Generell wird Trinkgeld nicht als unhöflich empfunden. Mehr als 5 Prozent sind aber unüblich. Um sich für den guten Service zu bedanken, reicht ein nettes «Tak» – auf Deutsch: Danke.
Neuseeland
Die geselligen Neuseeländer mögen flache Hierarchien in der Arbeitswelt und stehen für Hilfsbereitschaft und Toleranz. Trinkgeld ist in dieser Kultur so gut wie gar nicht verbreitet und wird auch von niemandem erwartet. Bei Café-Besuchen, in normalen Restaurants und Co. reicht es also, die Summe auf der Rechnung zu begleichen.
Eine Ausnahme gibt es in Neuseeland aber auch: Bei Fahrten mit dem Taxi und bei Rechnungen in gehobenen Restaurants sind Trinkgelder um die 10 Prozent üblich.
Singapur
Im Stadtstaat Singapur südlich von Malaysia existiert ebenfalls keine Trinkgeldkultur. Das Extra ist nicht nur ungewöhnlich, sondern wird bisweilen auch abgelehnt. Am Flughafen ist es sogar verboten, Trinkgeld zu geben. In Hotels und Restaurants ist ein Servicezuschlag von 10 Prozent bereits im Preis inbegriffen.
Finnland
2023 wurde Finnland zum sechsten Mal in Folge beim World Happiness Report zum glücklichsten Land der Welt gewählt. Der entspannte Lebensstil gepaart mit einer hohen Lebensqualität und dem Leben in Einklang mit der Natur gehört zu den Merkmalen der finnischen Lebensart.
Bei den entspannten Finnen ist Trinkgeld generell nicht üblich. In abgelegenen Gebieten sollte man immer darauf verzichten, da Trinkgeld dort völlig unbekannt ist und die Geste zu Missverständnissen führen kann. In touristischen Gegenden ist es ebenfalls nicht erforderlich, lediglich ein kleines Garderobengeld für Portiere ist üblich.
China
In China gilt generell: Kein Trinkgeld ist in Ordnung. Die chinesische Kultur kennt das Extra beim Bezahlen nicht und es wird auch oftmals strikt abgelehnt oder sogar als Beleidigung aufgefasst. Die vielen Touristen aus westlichen Kulturen haben allerdings diese Regel etwas aufgeweicht.
Daraus resultieren Ausnahmen: An Orten mit vielen Touristinnen und Touristen ist die Geste des Trinkgeldes mittlerweile etablierter, sodass dort Hotelmitarbeiter oder Reiseführer ein moderates Extra erwarten.
Island
Im Land der Elfen und Trolle wird kein Trinkgeld vorausgesetzt. In Island wird kaum mit Bargeld bezahlt und generell so gut wie alles mit der Kreditkarte beglichen. Bei den Rechnungen ist die Servicegebühr vielfach bereits enthalten und Kellnerinnen und Kellner erwarten kein weiteres Extra.
Wer Trinkgeld geben möchte, kann das aber tun, die Geste wird in Island nicht als Beleidigung aufgefasst. Manche Cafés oder Restaurants stellen auch einen Tip-Becher auf, es ist aber keine Pflicht, diesen zu benutzen.