Quelle: Tele M1 / Alessandro Di Fante
Aargauer Facebook-Gruppe löst Solidaritätswelle aus
Ob Lebensmittel, ein Transport zum Arzt oder Geld für die Einschulung der Kinder, in der Facebook-Gruppe «Aargauer helfen Aargauern» kann um fast alles gebeten oder angeboten werden. Dabei findet sich für fast jede hilfesuchende Person eine helfende Hand.
Aargauer und Aargauerin berichten
Ein helfender Aargauer ist Erich Huber. Er hat schon mehrmals als helfende Hand in der Gruppe gedient. Mittlerweile bekommt der 64-Jährige innert Stunden über 40 solcher Nachrichten. Zu viel werde es ihm aber nicht: «Das ist für mich eine Motivation, etwas Gutes zu tun. Den Leuten, welche in einer schwierigen Situation sind, diese Situation ein bisschen zu lindern», erklärt er gegenüber Tele M1. Der Zetzwiler will künftig sogar eine Stiftung gründen, die Leuten in ärmeren Verhältnissen unter die Arme greift.
Die Hilfsbereitschaft in der Facebook-Gruppe ist gross und das, obwohl immer mehr Spendenanfragen anonym auf der Seite geteilt werden. Auch die Aargauerin Barbara Lüthy spendet regelmässig in der Facebook-Gruppe. Sie stört sich nicht an den anonymen Anfragen. Lüthy gibt lieber einmal aus Versehen einem Betrüger etwas als gar nichts: «Als ich gespendet habe, hat es für mich gestimmt und dann darf man das nicht mehr hinterfragen. Ich meine, ‹so what›? Kauft man ein Los, hat man es auch verloren, wenn man nichts gewonnen hat.»
Im Kleinen statt Grossen helfen
Besonders eine Personengruppe suche öfters Hilfe, stellt Helfer Huber fest: «In den meisten Fällen sind es Frauen, welche alleinerziehend sind, mit einem oder zwei Kindern. Welche wirklich am Existenzminimum oder sogar unter dem Existenzminimum leben.» Die grosse Solidarität überrascht den Psychologen Thomas Estermann nicht: «Was natürlich gut ist, ist, dass es so kleinräumig ist – ‹Aargauer helfen Aargauern›. Man hilft auch lieber jemandem, der einem durch irgendeine Art nahesteht, anstatt anonym über eine grosse Organisation».
(red)