Der Rüeblimärt kehrt zurück – und kämpft gegen Food Waste
Kanton Aargau und Rüebli: Das gehört zusammen wie Winter und Fondue oder Hitze und Sonnenschirm. Entsprechend ist der Rüeblimärt aus dem Aargauer Jahreskalender kaum mehr wegzudenken. Schon zum 40. Mal werden an über 100 Verkaufsständen Rüebli in allen Formen und Varianten präsentiert. Vom klassichen Gemüserüebli über die Rüeblitorte, Rüeblimuffins oder Rüeblikäse bis hin zu Rüebliwürsten wird alles vertreten sein. Zudem gibt es das orange Gemüse auch in flüssiger Form als Rüeblibier!
Wird ein neuer Besucherrekord aufgestellt?
Nachdem der Markt in den vergangenen beiden Jahren aufgrund der Pandemie abgesagt werden musste, soll das Jubiläum dafür umso grösser gefeiert werden. Aus diesem Grund erwarten die Organisatoren, dass mehr als 30'000 Besucherinnen und Besucher in Aarau auftauchen werden. «Wir stellen fest, dass solche Anlässe fast überflutet werden. Wenn Petrus uns noch in die Karten spielt, könnten es sogar mehr Besuchende als vor Corona werden», freut sich Ursula Keller, Co-Präsidentin Verein Rüeblimärt Aarau.
Beinahe wäre der Markt aber auch in diesem Jahr wieder ins Wasser gefallen. Grund dafür waren Auflagen der Stadt, welche eine Durchführung laut dem bisherigen Organisationskomitee verunmöglicht hätten (ArgoviaToday hat darüber berichtet). Kurzerhand formierte sich daraufhin allerdings ein neuer Verein, der innerhalb von vier Wochen trotzdem einen Rüeblimärt auf die Beine gestellt hat, der sogar die Vorgaben der Stadt mitberücksichtigt. «Wir sind überzeugte Fans des Rüeblimärts und sind alle in der Region aufgewachsen. Zudem besuchen wir alle den Markt bereits seit vielen Jahren», erklärt Keller. Als sie erfahren haben, dass das alte OK den Rüeblimärt nicht mehr organisieren möchte, haben sie sich zusammengetan. «Denn wir haben festgestellt, dass die Besuchenden nach zu langen Pausen für immer ausbleiben – und das möchten wir um jeden Preis verhindern», führt Keller weiter aus.
Rüeblimärt setzt ein Zeichen gegen Food Waste
Darüber hinaus wollen die Markt-Organisatoren mit dem Anlass auf das Thema Food Waste aufmerksam machen. Es komme noch zu oft vor, dass Landwirte nicht alle ihre Produkte den Grossverteilern verkaufen können. Oft entspreche das Gemüse deren Vorgaben nicht, obwohl es noch essbar wäre. Mit der Anti-Food-Waste-Aktion möchte der Rüeblimärt nun darauf hinweisen, dass Konsumentinnen und Konsumenten mit dem Direktkauf ab Hof einwandfreies Gemüse bekommen, das lediglich den Weg zum Grossverteiler nicht geschafft hat. «Wir möchten einfach aufzeigen, dass jeder von uns etwas gegen die Lebensmittelverschwendung tun kann. Damit das Zweitklass-Gemüse trotzdem noch auf dem Teller landet», schliesst Ursula Keller.