Aargauer Kantonsspitäler erhöhen Löhne und ernten Kritik von Gewerkschaft
Die rund 3500 Mitarbeitenden im Kantonsspital Baden KSB dürfen sich im kommenden Jahr über eine, wenn auch kleine, Lohnerhöhung freuen. Wie es in einer Mitteilung heisst, erhöht das KSB die Lohnsumme um insgesamt zwei Prozent. Gleiches gilt für die 1800 Mitarbeitenden bei den Psychiatrischen Diensten Aargau PDAG. Die Erhöhung erfolge dabei nicht nach dem Giesskannen-, sondern nach dem Solidaritätsprinzip. «Daher werden von der Lohnerhöhung insbesondere Mitarbeitende im unteren Lohnsegment profitieren», schreibt das KSB weiter.
Und auch das Kantonsspital Aarau KSA verzichtet auf eine Nullrunde, wie es in einer entsprechenden KSA-Mitteilung heisst. Wie stark die Löhne im Kantonsspital Aarau für die rund 5400 Angestellten angehoben werden, kann derzeit aber noch niemand sagen. Die konkreten Lohnmassnahmen 2024 werden erst bekannt gegeben werden können, wenn das Budget 2024 finalisiert ist. «Der Budgetprozess hat sich aufgrund der Wechsel in der Geschäftsleitung verzögert.»
Gewerkschaft kritisiert Kantonsspitäler scharf
Der VPOD spricht derweil von «gescheiterten Lohnverhandlungen mit den Aargauer Kantonsspitälern». Im Gesamtarbeitsvertrag gebe es hinsichtlich des Teuerungsausgleichs Vorgaben. Trotz der massgebenden Teuerung im August in der Höhe von 1,6 Prozent bieten das KSB und die Psychiatrischen Dienste Aargau PDAG lediglich einen generellen Ausgleich von 0,5 Prozent an.
«Besonders stossend» findet der VPOD, dass das KSA noch keine konkreten Angaben zur Lohnrunde gemacht hat: «Dies hat die Lohnverhandlungen erheblich erschwert und steht im Widerspruch zu den Prinzipien des Gesamtarbeitsvertrages», wird Ignatius Ounde, Co-Präsident des Schweizer Berufsverbands der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) Sektion Aargau-Solothurn, in der Mitteilung zitiert.
Kantonsspitäler befinden sich in schwierigem Umfeld
Das KSB, welches bereits Angaben zur Lohnrunde gemacht hat, spricht in Bezug auf die Lohnrunde 2024 von einem «finanziellen Kraftakt». KSB-CEO Adrian Schmitt wird wie folgt zitiert: «Mit einer Lohnerhöhung von zwei Prozent schöpfen wir für unsere Mitarbeitenden das Maximum dessen aus, was unter den aktuellen Bedingungen wirtschaftlich machbar und vertretbar ist.»
Und auch das KSA warnt bereits vorsorglich: «Die Spitäler in der ganzen Schweiz kämpfen mit einer chronischen Unterfinanzierung ihrer Dienstleistungen.» Mit der Finanzhilfe des Kantons Aargau im Umfang von 240 Millionen Franken sei das Kantonsspital Aarau und mit ihm auch das KSA Spital Zofingen verpflichtet, besonders haushälterisch mit ihren finanziellen Mitteln umzugehen