Behörden weisen Schulen im Aargau auf Terrorgefahr hin
In den letzten Tagen erreichte die höheren Schulen im Kanton Aargau ein Schreiben. In diesem steht laut der «SonntagsZeitung», dass die Schulleitungen und Lehrpersonen genau hinschauen sollen, ob bei Schülerinnen und Schülern ein Verdacht auf eine islamistische Radikalisierung besteht. Auffälligkeiten sollten an Fachstellen gemeldet werden, auch im Zweifelsfall.
«Bedrohung ist real»
Die Massnahme basiert auf einer Einschätzung des Schweizerischen Nachrichtendienstes NDB, der eine akzentuierte Bedrohung in der Schweiz durch islamistisch motivierten Terror feststellt. Dass die Bedrohung real ist, zeigen der Messerangriff auf einen orthodoxen Juden in Zürich vor einigen Monaten und der geplante Anschlag auf die Pride-Parade in Zürich vor zwei Wochen. Bei beiden Vorfällen waren Jugendliche mit islamistischem Hintergrund involviert. Die Kantonspolizei Aargau sagt gegenüber der SonntagsZeitung: «Der Entscheid, ausgewählte Stellen zu informieren und zu sensibilisieren, basiert auf der aktuellen Analyse der derzeitigen Sicherheitslage in Europa sowie dem Grundsatz, proaktiv und präventiv tätig zu werden».
Sensibilisierung ständig Thema
Was die Kantone mit der Information des Bundes machen, sei ihnen überlassen, so die Behörden.
Der Kanton Aargau entschied, umgehend auf die Gymnasien und die Berufsschulen zuzugehen. Eine Nachfrage der «SonntagsZeitung» bei zehn anderen Deutschschweizer Kantonen zeigt: Kein anderer hat aufgrund des Schreibens sofort reagiert, oder sie wollen dazu nichts sagen. Mehrere Kantone schreiben, dass die Polizei ohnehin im ständigen Kontakt mit Schulen und anderen Behörden mit Publikumskontakt stehe, um sicherzustellen, dass Anzeichen von Radikalisierung frühzeitig erkannt werden.
(rst)
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